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Alien-Invasion mit deutschen Stars

Was würde passieren, wenn durch eine angesagte Droge Aliens in unsere Körper gelangen, um die Welt zu erobern? Genau dieses absonderliche Szenario spielt die neue SciFi-Serie "Spides" durch.

Lange als nerdige Außenseiterleidenschaft verschrien, hat die Science Fiction seit dem großen Serienhype Hochkonjunktur. Zwischen "Westworld" und "Black Mirror", zwischen "Picard" und "The Handmaids Tale" versuchen sich Streamingdienste und TV-Sender an unterschiedlichsten Formen des Genres. Mit SyFy hat sich inzwischen auch hierzulande ein eigener US-SciFi-Kanal etabliert (empfangbar über Sky und verschiedene Kabelanbieter), der mit ambitionierten Eigenproduktionen aufwartet.

Die neueste davon nennt sich "Spides" (ab 5. März, immer donnerstags, 20.15 Uhr, bei SyFy), ist im Original englischsprachig, spielt aber fast vollständig in Berlin, dem neuen Lieblingsort amerikanischer Film- und Serienschaffender. Es ist eine düstere und natürlich angesagt abgeranzte deutsche Hauptstadt, in der die etwas klischeehaft und wohlbekannt gestrickte Handlung stattfindet: Eine junge Frau verliert ihr Gedächtnis, die Eliten haben sich verschworen und eine Alien-Invasion bedroht die Erde. Klingt überladen, fügt sich aber nach und nach zu einem vor allem ästhetisch ansprechend präsentierten Ganzen.

Eine Droge als Invasionsmittel

Die charmante Hauptdarstellerin Rosabell Laurenti Sellers spielt Nora, die sich nach dem Konsum der Partydroge "Blis" an nichts mehr erinnert. Ihr gesamtes bisheriges Leben ist aus ihrem Gedächtnis gelöscht. Mit der Hilfe der beiden Ermittler David Leonhart (Frank Hentschel) und Nique Navar (grandios: "Tatort"-Ermittlerin Florence Kasumba) stößt Nora auf eine gigantische Verschwörung: zahlreiche Teenager, die die Droge konsumiert haben, werden vermisst. Es stellt sich Unglaubliches heraus: Aliens nutzen die Droge, um menschliche Körper zu infiltrieren und so heimlich die Welt zu erobern.

"Spides" changiert dabei zwischen einer konventionellen SciFi-Helden-Erzählung, in der Hauptfigur Nora zugleich Retterin und Geheimnisträgerin ist, und innovativen Experimenten in Sachen Kamera und Schnitt. Wie die zentrale synthetische Droge berauscht die SyFy-Eigenproduktion, in der auch die gut aufspielenden Francis Fulton-Smith und Désirée Nosbusch zu sehen sind, mit einem mitreißenden Bilderreigen. In Sachen Story und Erzählstruktur hätte sich Showrunner Rainer Matsutani aber ruhig etwas mehr in unkonventionellere Bereiche bewegen können.