Alkoholsucht durch rechtzeitiges Handeln verhindern

Nicht nur größere Mengen Alkohol an sich, sondern auch häufiges Denken ans Trinken oder ein schlechtes Gewissen danach können auf ein Alkoholproblem hindeuten. Foto: Christin Klose
Nicht nur größere Mengen Alkohol an sich, sondern auch häufiges Denken ans Trinken oder ein schlechtes Gewissen danach können auf ein Alkoholproblem hindeuten. Foto: Christin Klose

Wo hört maßvoller Alkoholkonsum auf und wo fängt die Sucht an? Wer das Gefühl hat, der eigene Verbrauch könnte zu einem Problem werden, kann sich Hilfe holen - und so verhindern, in die Abhängigkeit zu rutschen.

Krefeld (dpa/tmn) - Denken Sie in jüngster Zeit häufig an den Wein am Abend? Fühlen Sie sich nach dem Trinken schuldig? Und sind Sie zunehmend gereizt oder weniger leistungsfähig? Wer solche Fragen mit «Ja» beantwortet, sollte sich beraten lassen.

Möglicherweise entwickelt sich gerade ein Alkoholproblem, erklärt Sabine Köhler, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Nervenärzte (BVDN). Stellt man sich dem Problem rechtzeitig, seien die Chancen gut, eine Alkoholabhängigkeit noch zu verhindern. Hilfe bekommen Betroffene in speziellen Suchtberatungsstellen. Auch den Hausarzt kann man darauf ansprechen.

Ziel eines ersten Gesprächs sei, Strategien zu entwickeln, um den eigenen Alkoholkonsum wieder besser steuern zu können. Das gelingt laut Köhler aber nur, wenn nicht bereits eine Alkoholabhängigkeit vorliegt. Sie ist unter anderem durch vollständigen Kontrollverlust gekennzeichnet. Ist jemand bereits süchtig, führe an einem lebenslangen Verzicht auf Alkohol kein Weg vorbei, betont Köhler.

Dem BVDN zufolge konsumieren in Deutschland rund 9,5 Millionen Menschen Alkohol in bedenklichem Ausmaß. Etwa 1,77 Millionen Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren gelten demnach als alkoholabhängig.