Alle zwei Tage ein Femizid - Horror-Bilanz zum Freitag: Gleich drei Mal töten Männer ihre Frau

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Eine Frau hält sich die Hände vors Gesicht.Fabian Sommer/dpa/Illustration

Gelsenkirchen, Landsberg am Lech, Graz: In drei Städten kommt es am Freitag zu drei schrecklichen Beziehungstaten. Jedes Mal kommt dabei eine Frau ums Leben. Es ist eine Bilanz des Schreckens.

Gelsenkirchen: Mann ersticht Ehefrau und flieht

In Gelsenkirchen soll eine 20-Jährige durch mehrere Messerstiche getötet worden sein. Nachbarn hätten einen Streit gehört und daraufhin die Polizei informiert. Laut „Bild“-Informationen soll es sich bei dem Täter um ihren 30-jährigen Ehemann und den Vater ihrer drei Kinder handeln. Der Mann wurde nach seiner Flucht und intensiver Suche der Polizei mit einem Großaufgebot in Belgien verhaftet.

Das Auto des Tatverdächtigen fiel in Oberhausen auf, weil es an einer Ampel gegen mehrere andere Autos gestoßen und dann weitergefahren war. Am Freitagmittag sollen belgische Polizisten den Mann dann gestoppt und festgenommen haben. In Gelsenkirchen ermittelt eine Mordkommission, sie bittet um Zeugenhinweise.

Landsberg am Lech: Mann ersticht erst Ehefrau, dann sich selbst

Die Polizei hat in einer Wohnung im Landsberg am Lech die Leiche einer 34 Jahre alten Frau gefunden, die mutmaßlich von ihrem Mann erstochen wurde. Nach bisherigen Ermittlungen nahm sich der Täter auf einer Baustelle im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau das Leben, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Nord in Ingolstadt mitteilte.

Die Eheleute lebten getrennt, die Beamten fuhren am Dienstag zur Wohnung der Frau, um sie über den Tod ihres Mannes zu informieren - und fanden stattdessen die Leiche. Die Ergebnisse der Spurensicherung und der gerichtsmedizinischen Untersuchung lassen laut Polizei darauf schließen, dass der mutmaßliche Täter (32) seine Frau am Dienstagmorgen tötete. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, da Staatsanwaltschaft Augsburg und Polizei die Hintergründe aufklären wollen.

Graz: Mann erschießt Freundin und dann sich selbst

In Graz, Österreich, wurde am Freitagvormittag die Innenstadt wegen einer brutalen Beziehungstat großräumig abgesperrt. Selbst Polizeihubschrauber kreisten über der Stadt. Laut der „Krone“ soll ein 30-Jähriger erst eine 23-jährige Frau und dann sich selbst mit einem Gewehr erschossen haben. Es dürfte sich um eine Beziehungstat gehandelt haben. Tatort war der Arbeitsplatz des Opfers. Die Polizei ermittelt.

In einem Jahr: 155 Frauen von (Ex-)Partnern getötet

Alle zwei bis drei Tage wird in Deutschland eine Frau Opfer eines Femizids. Unter Femizid versteht man einen Tötungsdelikt an Frauen oder Mädchen aufgrund ihres Geschlechts. Mehr als die Hälfte aller Fälle von Mord und Totschlag an Frauen in Deutschland im Jahr 2023 fanden in Ehen statt. Insgesamt wurden 2023 155 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet, berichtet „UN Women“.