Alles halb so wild? Wie schlecht Reisen wirklich für die Umwelt ist

Schnorcheln vor den Bahamas? Ein Roadtrip durch Australien? Klettern in den Anden? Im Jahr 2018 sind all diese Dinge eine Selbstverständlichkeit. Mit wenigen Klicks ist der Traumurlaub am anderen Ende der Welt gebucht. Eine tolle Sache für den Menschen, doch was sind die Konsequenzen für die Umwelt?

Ein Trip in ein weit entferntes Land ist auch eine Gewissensfrage: Auf der einen Seite stehen unvergessliche Erfahrungen, spannende Kulturen oder schneeweiße Traumstrände. Allerdings muss auf der anderen Seite auch jedem Urlauber bewusst sein, dass vor allem Fernreisen für den Planeten eine große Belastung sind. Wie das Bundesumweltamt vorrechnet, dürfte jeder Bundesbürger im Jahr 2050 nur noch eine Tonne CO2 jährlich emittieren, wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will. Derzeit sind es über elf Tonnen, einer der Hauptgründe dafür sind Urlaubsreisen. Ein Langstreckenflug oder auch eine Kreuzfahrt schlagen mit zwei bis sechs Tonnen zu Buche.

Ist Urlaub in der Heimat also alternativlos? Natürlich nicht. An der Faustregel "je kürzer die Anreise, desto besser" führt aber tatsächlich kein Weg vorbei. Die Bahn schlägt beispielsweise das Flugzeug klimatechnisch um Längen. Und wenn es schon ein Flug sein muss, sollte wenigstens vor Ort darauf geachtet werden, dass der Schaden für die Natur möglichst gering gehalten wird. Gibt es in der Wunschdestination ein gut ausgebautes Nahverkehrssystem? Verfügt die Unterkunft über ein Umweltzertifikat? Sind die Freizeitaktivitäten vor Ort in angemessenem Maße mit der Natur vereinbar? Es sind die vermeintlich kleinen Dinge, die am Ende vielleicht den Unterschied machen.

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