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Alltagsfrage: Was hat der Hase mit Ostern zu tun?

Der Osterhase wird spätestens seit dem Mittelalter dokumentarisch mit dem Osterfest in Verbindung gebracht. (Bild: Getty Images)
Der Osterhase wird spätestens seit dem Mittelalter dokumentarisch mit dem Osterfest in Verbindung gebracht. (Bild: Getty Images)

Seit fast 300 Jahren findet sich der Osterhase in Erzählungen und auf Bildern wieder. Er hoppelt durch Kinderbücher und wurde in Form von unzähligen Süßigkeiten zum Symbol für Osternascherei, vor allem als Schokoladenhase. Doch woher kommt die Tradition, dass ein Hase die Ostereier bemalt und im Gras versteckt? Eine Alltagsfrage leicht erklärt.

Der Ursprung des Osterhasen

Seit Bischof Ambrosius von Mailand (339–397 n. Chr) ist die Verbindung vom Hasen als christliches Symbol mit der katholischen Kirche bekannt. Er deutete das Tier als Auferstehungssymbol, welches den Zusammenhang zur Auferstehung von Jesus Christus zu Ostern herstellt. Die Verbindung des Hasen mit dem österlichen Eierbrauch ist jedoch weitestgehend unklar – auch wenn die Fruchtbarkeit der Hasen, die vor allem im Frühling Junge bekommen, für sich allein eine enge Verbindung zum Frühling hat.

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Da auch Eier Fruchtbarkeit symbolisieren – man hat sie bemalt, um sie haltbarer zu machen und so über die 28 Tage Fastenzeit zu bringen – liegt der Zusammenhang der Fruchtbarkeitssymbolik nahe.

Soweit bekannt, wird der Osterhase erstmals 1682 in der Dissertation des Frankfurter Arztes Johannes Richier erwähnt. Er berichtet von einer Erzählung, wonach ein Osterhase die Eier lege und in Gärten im Gras und Gesträuch verstecke, wo sie unter Gelächter und zum Vergnügen der Erwachsenen von den Kindern eifrig gesucht, gefunden und später verspeist werden.

Jacob Grimm (1785–1863), einer der Gebrüder Grimm, leitete den Begriff Ostern – als ersten Wortteil von “Osterhase” – dann fast genau 100 Jahre später von einer vermuteten germanischen, heidnischen Frühlingsgöttin namens Ostara ab.

Aufschwung und Entwicklung zum typischen Ostersymbol

Die Massenproduktion von Schokolade trieb den Osterhasen-Kult voran. (Bild: Getty Images)
Die Massenproduktion von Schokolade trieb den Osterhasen-Kult voran. (Bild: Getty Images)

Der Grund für den plötzlichen und kräftigen Aufschwung, den der “Glaube” an den Osterhasen dann im 19. Jahrhundert durchmachte, ist nach Auffassung der Kulturwissenschaft vor allem in der industriellen Herstellung von billigem Rübenzucker zu finden. So wurde die flächendeckende Produktion von erschwinglichen Schokoladenhasen und -eiern erst möglich und trieb den Osterhasen-“Kult” weiter voran.

Gibt es den Osterhasen wirklich? Wie viel darf man Kindern erzählen?

Nach Auffassung von Psychologen gilt es weithin als unschädlich und ungefährlich, kleineren Kindern vom Osterhasen zu erzählen, ihnen zu berichten, er bringe Eier und Süßigkeiten zum Osterfest. Vielmehr rege die Illusion die kindliche Fantasie an und würde die kognitive Entwicklung durchaus unterstützen.

Kommen aber kritische Fragen und Zweifel der Kinder auf, sollten sie unbedingt in der Klärung ihrer Fragen unterstützt werden. Auf diese Weise kann der “Glaube” an den Hasen gesund durch den Austausch mit anderen Kindern schließlich von selbst verschwinden.

Eine britische Studie kam zu dem Ergebnis, dass Schokolade wirkungsvoller sein soll als herkömmlicher Hustensaft: