Alltagsfrage: Kann man sich eigentlich totlachen?

Jeder kennt den Spruch, sich über etwas oder jemanden totlachen zu können. Aber ist das tatsächlich möglich? Könnte man von übermäßigem Lachen sterben?

Wenn man sich sprichwörtlich über etwas totlacht, dann muss der Witz, die Situation oder die Person in dem Moment ziemlich lustig gewesen sein. Eigentlich handelt es sich bei diesem Spruch nur um eine Redewendung. Dennoch fragt man sich manchmal: Kann man sich wirklich im wahrsten Sinne des Wortes totlachen?

Das Wichtigste gleich vorweg: Nein, es ist physiologisch nicht möglich, allein durchs Lachen zu sterben. Beim nächsten Lachflash muss man sich also schon mal keine Sorgen machen. „Man kann zwar beim Lachen genauso sterben wie beim Zähneputzen, die Ursache für den Tod ist das aber nicht“, erklärt Lachforscher und Humanbiologe Professor Carsten Niemitz von der Freien Universität Berlin gegenüber dem „Spiegel“.

Ausnahmen bestätigen die Regel

Wenn Vorerkrankungen das Herz geschwächt haben, kann langanhaltendes Lachen zu einem potenziell tödlichen Herzanfall führen. Auch wenn sich etwas im Mund befindet, kann beim Lachen Erstickungsgefahr drohen. Man kann sich theoretisch also schon totlachen, aber nicht am Lachen sterben.

Trotzdem ist Ersticken durch Lachen sehr unwahrscheinlich: „Wenn man keine Luft mehr bekommt, wird sofort ein Schutzmechanismus im Gehirn aktiviert, der dem Körper zu atmen befiehlt“, beschwichtigt der Humanbiologe.

Kraftakt für den Körper

Lachen bedeutet pure Anstrengung für den Körper. Er muss nicht nur die Bewegung von 200 Muskeln gleichzeitig aushalten, auch der steigende Puls, die schnellere Atmung sowie angestautes Blut im Gehirn machen ihm zu schaffen. Der rote Kopf und die Bauchschmerzen vor Lachen kommen also nicht von ungefähr.

Lachen ist gesund

Im Umkehrschluss hat herzhaftes Lachen aber auch positive Eigenschaften. Beim ausgiebigen Lachen bilden sich vermehrt Abwehrstoffe in unserem Körper. Zudem ist eine leichte Schmerzlinderung festzustellen, Herz-Kreislauf-System und Stoffwechsel werden gestärkt. Zusätzlich werden Stresshormone abgebaut, während sich Glückhormone bilden.

Den nächsten Lachflash kann man also getrost genießen!