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Alltagsfrage: Woher kommt eigentlich die Redensart “Du hast ja einen Sockenschuss”?

Warum haben etwas verrückte Menschen einen “Sockenschuss”? (Bild: Getty Images)
Warum haben etwas verrückte Menschen einen “Sockenschuss”? (Bild: Getty Images)

Personen, die eine leichte Verrücktheit an den Tag legen, haben im Volksmund einen “Sockenschuss”. Doch woher kommt diese Redewendung? Eine Spurensuche führt durch Wäschereien, Jagdreviere und in die Schützengräben des Ersten Weltkrieges.

Den Sockenschuss gibt es wirklich! Er ist ein Werkzeug aus dem Wäschereigewerbe. Mit einem “Schuss” wird ein Paar Socken vor dem Waschgang aneinandergeheftet, damit das Paar nachher nicht zusammengesucht werden muss. Dieser Vorgang hat zunächst einmal nicht viel Verrücktes an sich.

Die unschmeichelhafte Etikettierung “einen Schuss” zu haben ist schon viel älter als der Sockenschuss: Wörterbücher aus dem 19. Jahrhundert führen die Redewendung für Menschen mit leichten Konzentrationsdefiziten – das Gedächtnis und das Denkvermögen sind sozusagen als durchlöchert und somit durchschossen bezeichnet worden. Doch warum wurde in den letzten Jahrzehnten noch die “Socke” angehängt?

Ein Jäger, der keinen Sockenschuss riskiert. (Bild: Getty Images)
Ein Jäger, der keinen Sockenschuss riskiert. (Bild: Getty Images)

Durch Schusseligkeit einen Schuss in der Socke riskieren?

Vielleicht hat das Gerät aus der Wäscherei gar nichts mit der Redewendung zu tun und der “Schuss” ist viel wörtlicher gemeint. Eine Theorie besagt, dass der “Sockenschuss” aus der Jägersprache kommt: Wenn ein Jäger sein Gewehr umhängt und sich durch Unachtsamkeit ein Schuss löst, so riskiert er einen Schuss in der Socke.

Eine andere Interpretation der Redensart verortet ihren Ursprung in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges: Wer hier einen Kopfschuss erlitt, war ein tragisches Opfer des Krieges, wer jedoch “nur” in Schuh und Socke getroffen wurde, muss in einer Beschuss-Situation etwas wirklich Ungewöhnliches und Verrücktes gemacht haben – nämlich auf dem Kopf gestanden, in die Luft gesprungen oder kopfüber von etwas heruntergehangen haben.

Auch diese Alltagsfragen konnten wir bereits klären: