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Warum die Alltagsmaske auch über die Nase gehört

Die Mund- und Nasenmaske soll kleine Tröpfchenpartikel, die Menschen beim Sprechen, Husten oder Niesen abgeben, abfangen.
Die Mund- und Nasenmaske soll kleine Tröpfchenpartikel, die Menschen beim Sprechen, Husten oder Niesen abgeben, abfangen.

Auch wenn der Begriff Mund-Nasen-Bedeckung eigentlich keine Zweifel über die korrekte Anwendung zulässt: Viele sparen die Nase aus, warum auch immer. Ein Virologe hat dazu eine klare Meinung.

Hamburg (dpa/tmn) - Ob in der U-Bahn oder im Supermarkt: Immer wieder ziehen Menschen die Schutzmaske zur Eindämmung des Coronavirus nur über den Mund, nicht aber über ihre Nase. Erfüllt sie dann noch ihren Zweck?

Natürlich nicht, sagt der Virologe Prof. Jonas Schmidt-Chanasit. «Es steht außer Frage, dass die Maske korrekt verwendet werden muss.»

Eigentlich verrät das schon die korrekte Bezeichnung der Gesichtsmaske, die Mund-Nasen-Bedeckung lautet. Ihr Zweck: Sie soll kleine Tröpfchenpartikel, die ihr Träger beim Sprechen, Husten oder Niesen abgibt, abfangen - um damit andere Menschen vor einer möglichen Ansteckung mit dem Sars-CoV-2-Virus schützen.

Freie Bahn für die Tröpfchen

Ihren Träger soll sie außerdem ein Stück weit davor schützen, die Tröpfchen von anderen einzuatmen. Ist die Nase frei, haben Tröpfchen freie Bahn. Dann könnte man die Maske auch gleich weglassen.

Zur korrekten Verwendung zählt dem Experten zufolge auch, dass man die Maske nicht mit den Händen berührt und zum Aufsetzen und Abnehmen nur an den Tragebändern anfasst.

Schmidt-Chanasit hält das Tragen der Maske vor allem in Situationen für sinnvoll, in denen man längere Zeit mit anderen Menschen enger zusammen ist - beim Bahnfahren zum Beispiel. Er betont auch, dass im schnellen Vorbeigehen eine Ansteckung sehr unwahrscheinlich ist. «Es geht um die Zeit, die man zusammensteht - etwa 10 bis 15 Minuten gilt als kritische Marke.» An vielen Orten ist das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung Pflicht.

Kaum Schutz vor Aerosolen

Der Professor für Arbovirologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin betont aber auch die Grenzen der Alltagsmasken, also der nicht-medizinischen Gesichtsbedeckungen. Sie bremsen den Ausstoß und halten größere Tröpfchen von anderen Menschen von den eigenen Mund- und Nasenschleimhäuten fern. Doch bei Aerosolen - das sind kleinste Schwebeteilchen in der Luft - helfen sie nur bedingt, weil sie oft nicht eng genug anliegen. Aerosole können dann an den Seiten aus- und eintreten, wie der Virologe erläutert.

Generell gilt ohnehin: Auch mit Maske sollte man die Abstands- und Hygieneregeln beachten - und in geschlossenen Räumen öfter lüften.