Als damals heute war - ein Blick in die Geschichte: Das geschah am 17. Januar

Die letzte Königin von Hawaii wird abgesetzt, in Spanien kommt es zu einem schwerwiegenden Unfall mit Atomwaffen und die Operation “Desert Storm” beginnt – das geschah am 17. Januar:

Die abgesetzte Königin Liliʻuokalani (Quelle: Hawaiianisches Staatsarchiv/Public domain)
Die abgesetzte Königin Liliʻuokalani (Quelle: Hawaiianisches Staatsarchiv/Public domain)

1893: Der hawaiianische Politiker Sanford Dole entmachtet mit Hilfe von US-Marines die letzte Königin von Hawaii, Liliʻuokalani, nachdem diese versucht hatte, durch eine Verfassungsänderung die Privilegien der weißen Kolonialisten zu beschränken. Dole, selbst Angehöriger einer prominenten Pflanzerfamilie, übernimmt die Regierungsgeschäfte als Kopf eines “Sicherheitskomitees”, das vor allem die Interessen der Plantagenbesitzer sichert. Der neu gewählte US-Präsident Grover Cleveland bietet einige Monate später Liliʻuokalani die Wiedereinsetzung an, nachdem ein Gutachten den Staatsstreich für unrechtmäßig befindet. Er zieht das Angebot jedoch zurück, da die Königin eine Amnestie der Putschisten ablehnt. Letztlich wird Hawaii 1900 als Außenterritorium den USA angegliedert.

1961: Der in einem Putsch abgesetzte erste Premierminister des unabhängigen Kongo, Patrice Lumumba, wird zusammen mit zwei Anhängern von Soldaten der abtrünnigen Provinz Katanga erschossen. Bei dem Dreifachmord sind Offiziere der früheren Kolonialmacht Belgien anwesend, die danach Hilfe bei der Vertuschung leisten. Späteren Untersuchungen zufolge sind womöglich die belgische Regierung, der US-Geheimdienst CIA und der britische MI6 in den Mord verwickelt. Lumumba hatte sich als Premier zuletzt der Sowjetunion angenähert, da Belgien und andere westliche Staaten aus wirtschaftlichen Gründen die Rebellen in den rohstoffreichen Gebieten unterstützt hatten.

Wrackteil der abgestürzten B52 bei Palomares (Bild: AP Photo)
Wrackteil der abgestürzten B52 bei Palomares (Bild: AP Photo)

1966: Ein mit Wasserstoffbomben bestückter US-Bomber kollidiert bei einem Auftankmanöver vor der spanischen Küste mit dem Tankflugzeug, beide Maschinen stürzen ab. Eine der Bomben fällt ins Mittelmeer, drei schlagen nahe des Ortes Palomares in bewohntem Gebiet auf. Eine atomare Detonation bleibt aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen aus, doch bei zwei Bomben explodieren die Zünder, wodurch etwa 170 Hektar Land mit radioaktivem Material verseucht werden. Die medizinischen Unterlagen der Anwohner und an der Räumung beteiligter US-Soldaten werden unter Verschluss gehalten, die US-Regierung zahlt insgesamt 600.000 Dollar an Entschädigungen an über 500 Bürger von Palomares aus. Die Dekontaminierung der Region beschäftigt die spanische Regierung bis heute. 2018 zieht sich die Regierung Trump aus einem unter Obama abgeschlossenen Abkommen zur Einlagerung der verseuchten Erde in den USA zurück.

1991: Mit massiven Luftangriffen beginnt in der Nacht die US-geführte Militäroperation “Desert Storm” zur Beendigung der irakischen Besatzung Kuwaits. Die Koalitionsstreitkräfte fliegen in 20 Stunden über 1300 Angriffe und zerstören einen Großteil der irakischen Luftwaffe und deren Infrastruktur sowie der Luftabwehr. Den unterlegenen irakischen Luftstreitkräften gelingt lediglich der Abschuss eines US-Fliegers.

Nächtlicher Luftangriff auf Bagdad (Bild: AP Photo/Dominique Mollard)
Nächtlicher Luftangriff auf Bagdad (Bild: AP Photo/Dominique Mollard)

1998: Die rechtskonservative Nachrichtenseite “Drudge Report” berichtet als erstes Medium über eine Affäre von US-Präsident Bill Clinton mit der Praktikantin Monica Lewinsky. Als weitere Medien die Story aufgreifen, entwickelt sich daraus der Lewinsky-Skandal, der zu einem erfolglosen Amtsenthebungsverfahren gegen Clinton führt.