Als damals heute war - ein Blick in die Geschichte: Das geschah am 19. Februar

Die italienischen Besatzer reagieren mit Massakern auf einen Anschlag in Äthiopien, Roosevelt ordnet die Internierung japanischstämmiger Amerikaner an und die Krim wechselt den Besitzer – das geschah am 19. Februar:

1937: Eritreische Unabhängigkeitskämpfer verüben in Addis Abeba auf den italienischen Vizekönig Ostafrikas, Rodolfo Graziani, einen Anschlag mit Granaten. Sieben Menschen werden getötet, Graziani überlebt jedoch und ordnet umgehend brutale Vergeltungsmaßnahmen an. Italienische Truppen beginnen in der unmittelbaren Umgebung ein dreitägiges Massaker, bei dem allein in Addis Abeba etwa 30.000 Äthiopier getötet werden. Im ganzen Land kommt es zu Verfolgungswellen gegen Oppositionelle. In Debre Libanos, wo sich die Attentäter zwischenzeitlich versteckt hatten, werden etwa 1600 Menschen getötet, darunter die 300 Mönche des örtlichen Klosters.

Japanischstämmige Familien bei der Ankunft in einem Zwischenlager in Santa Anita (Bild: U.S. National Archives and Records Administration)
Japanischstämmige Familien bei der Ankunft in einem Zwischenlager in Santa Anita (Bild: U.S. National Archives and Records Administration)

1942: US-Präsident Franklin D. Roosevelt unterschreibt die Executive Order 9066. Diese erlaubt dem Kriegsminister, Ausländer wie auch US-Bürger mit deutscher, japanischer und italienischer Herkunft zu internieren, wenn sie in als sicherheitsrelevant eingestuften Gebieten leben. Betroffen sind vor allem Menschen mit japanischer Herkunft an der Westküste, von denen über 120.000 den Krieg in Internierungslagern verbringen müssen, davon etwa 70.000 mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft.

1954: Mit einem Erlass des Präsidium des Obersten Sowjets wird die Halbinsel Krim von der Russischen Sowjetrepublik abgetrennt und der Ukrainischen Sowjetrepublik angegliedert. Die Verfassungsmäßigkeit der auf Betreiben von Parteichef Nikita Chruschtschow durchgeführten Maßnahme wird später angezweifelt, da nur das Präsidium über den Vorgang entschied, das bei der Abstimmung zudem unterbesetzt war. Die Hintergründe von Chrustschows Schritt bleiben unklar, Erklärungsversuche reichen von seiner persönlichen Zuneigung zur Ukraine bis zum Wunsch nach einer Vereinfachung der Zuständigkeiten für geplante Kanalbauprojekte in der Region.

Nikita Chruschtschow in seinem Büro im Kreml (Bild: Getty Images)
Nikita Chruschtschow in seinem Büro im Kreml (Bild: Getty Images)

1976: Auf dem Höhepunkt des dritten “Kabeljaukrieges” bricht Island die diplomatischen Beziehungen zu Großbritannien ab. In dem Streit um Fangzonen rammen sich Schiffe der streitenden Staaten wiederholt gegenseitig, isländische Fischer kappen die Netze fremder Fangflotten. Wie auch in den vorherigen Auseinandersetzungen kann sich Island letztlich durchsetzen und bekommt eine Ausschließliche Wirtschaftszone von 200 Seemeilen um den Inselstaat zugesprochen.

2003: Ein Opfer der Betrugsmasche “Nigeria Connection” erschießt in der nigerianischen Botschaft in Prag den Konsul und verwundet eine weitere Person. Der 72-jährige Tscheche hatte seine Ersparnisse verloren, nachdem er in der Hoffnung auf den Erwerb eines größeren Vermögens seine Kontodaten einem vermeintlichen nigerianischen Beamten überlassen hatte. Vor dem Mord soll er deshalb schon mehrfach bei der Botschaft vorgesprochen haben.