Als damals heute war - ein Blick in die Geschichte: Das geschah am 20. Februar

Andreas Hofer wird hingerichtet, beim schwersten Bergwerksunglück der deutschen Geschichte sterben 405 Menschen und eine ehemalige NS-Größe fliegt im Bundestag auf – das geschah am 20. Februar:

1810: Einen Tag nach der Verurteilung durch ein französisches Militärgericht wird der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer in Mantua durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Der Ausgang des Verfahrens war von Napoleon persönlich angeordnet worden. Der Gastwirt Hofer war einer der Anführer des Tiroler Volksaufstandes gegen die mit Frankreich verbündeten bayerischen Besatzer.

“Andreas Hofers letzter Gang” von Karl Kager (Bild: Heeresgeschichtliches Museum Wien/Public domain)
“Andreas Hofers letzter Gang” von Karl Kager (Bild: Heeresgeschichtliches Museum Wien/Public domain)

1946: In der Zeche Grimberg 3/4 in Bergkamen kommt es in 930 Metern Tiefe zu einer verheerenden Explosion. 405 Bergarbeiter kommen ums Leben, womit die Katastrophe das schlimmste Grubenunglück der deutschen Geschichte ist. In den anschließenden Untersuchungen kann nicht geklärt werden, ob eine Schlagwetterexplosion oder eine Kohlenstaubexplosion Ursache des Unglücks war.

1952: Der Abgeordnete Franz Richter wird während einer Bundestagssitzung in Bonn festgenommen. Ermittler haben herausgefunden, dass Richter in Wahrheit der frühere NS-Politiker Fritz Rößler ist. Rößler war in der NS-Zeit unter anderem Gauhauptstellenleiter in Sachsen und in der NSDAP-Propagandaleitung tätig. Nach dem Krieg wechselte er die Identität und zog für die nationalistische DKP-DRP in den Bundestag ein, später wechselte er zu deren rechtsextremer Abspaltung SRP. Rößler wird wegen Urkundenfälschung und anderer Delikte in Zusammenhang mit seiner falschen Identität zu 18 Monaten Haft verurteilt und verliert sein Mandat.

Eine Sitzung des Bundestags im Januar 1952 (Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-F091457-0002 / Munker, Georg / CC-BY-SA 3.0)
Eine Sitzung des Bundestags im Januar 1952 (Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-F091457-0002 / Munker, Georg / CC-BY-SA 3.0)

1962: Astronaut John Glenn startet als Pilot einer Atlas-Rakete zur Mercury-Atlas-6-Mission “Friendship 7” ins All. Er umkreist als erster US-Astronaut die Erde und absolviert dabei drei Umrundungen. Nach der Mission gibt John F. Kennedy den geheimen Befehl, Glenn – mit dem er sich in der Öffentlichkeit freundschaftlich zeigt – nicht mehr ins All zu schicken, um eine Gefahr für das Leben des Nationalhelden auszuschließen.

1967: Die Volkskammer beschließt die Einführung der DDR-Staatsbürgerschaft und hebt damit die zuvor festgeschriebene gesamtdeutsche Staatsbürgerschaft auf. Die Bundesrepublik erkennt die DDR-Bürger weiterhin als “Deutsche im Sinne des Grundgesetzes” an und stellt auch weiterhin auf Antrag Reisepässe für DDR-Bürger, die in die BRD reisen können, aus.