Als damals heute war - ein Blick in die Geschichte: Das geschah am 23. Januar

In China wird der Grundstein für eine jahrhundertelange Herrschaft gelegt, US-Soldaten begehen eines der berüchtigsten Massaker an Ureinwohnern und das erste internationale Anti-Drogen-Abkommen wird geschlossen – das geschah am 23. Januar:

1368: Zhū Yuánzhāng lässt sich zum Hongwu-Kaiser krönen, nachdem er als Anführer einer Rebellenbewegung gegen die mongolische Yuan-Dynastie den Süden Chinas erobert hat. Der als Waise in einem Kloster aufgewachsene Bauernsohn erobert im Anschluss den Rest des Landes und begründet die Ming-Dynastie, die China fast 300 Jahre lang regiert.

Offizielles Porträt des Hongwu-Kaisers Zhū Yuánzhāng (Bild: Wikimedia/Public domain)
Offizielles Porträt des Hongwu-Kaisers Zhū Yuánzhāng (Bild: Wikimedia/Public domain)

1570: Der Adelige James Hamilton of Bothwellhaugh erschießt den Regenten von Schottland, James Stewart, mit einer Hakenbüchse und begeht damit das erste Attentat mit einer Feuerwaffe.

1870: Auf der Suche nach einem Blackfoot-Stamm, der dem Mörder eines Siedlers Unterschlupf gewährt hatte, stößt ein Regiment der US-Kavallerie bei Marias River (Montana) auf ein unbeteiligtes, als friedlich eingestuftes Lager der Ureinwohner. Kommandant Eugene M. Baker ignoriert den Hinweis eines Scouts, dass es sich um den falschen Stamm handele, und befiehlt den Angriff. Die Soldaten töten etwa 200 Menschen, die meisten davon Frauen, Kinder und alte Leute, die zudem durch einen Ausbruch der Pocken geschwächt waren. Der öffentliche Aufschrei über das Massaker leitet ein Umschwenken der Regierung zu einer friedlicheren Politik im Umgang mit den Ureinwohnern ein.

1912: Die Internationale Opiumkonferenz, an der unter anderem die meisten europäischen Großmächte, China und die USA teilnehmen, verabschiedet in Den Haag das Opiumabkommen. Es ist der erste internationale Vertrag zur Rauschgiftbekämpfung und verpflichtet die Unterzeichner zum Unterbinden des Anbaus und Verkaufs von Opium und Kokain. Das Abkommen erlangt im Zuge des Friedensvertrages von Versailles 1919 weltweite Gültigkeit und wird einige Jahre später auf Cannabis ausgeweitet.

Chinesische Opiumkonsumenten in San Francisco, Ende des 19. Jahrhunderts (Bild: Wikimedia/Public domain)
Chinesische Opiumkonsumenten in San Francisco, Ende des 19. Jahrhunderts (Bild: Wikimedia/Public domain)

1913: Das Komitee für Einheit und Fortschritt, eine Fraktion der Jungtürken, putscht sich im Osmanischen Reich an die Macht, um im Ersten Balkankrieg einen ungünstigen Friedensvertrag mit Bulgarien zu verhindern. Ein Triumvirat bestehend aus Enver Pascha, Cemal Pascha und Talât Pascha errichtet eine diktatorisch geprägte Herrschaft, nähert sich außenpolitisch dem Deutschen Reich an und führt das Osmanische Reich an dessen Seite in den Ersten Weltkrieg.