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Amazon: Automatisierte Entlassungen ohne menschliches Eingreifen

Amazon sorgt immer wieder für Schlagzeilen, nicht immer für positive. Die aktuellste dürfte sich in einer Reihe anordnen.

Der Amazon-Konzern landet nicht zum ersten Mal in den Schlagzeilen. (Foto: Getty Images)
Der Amazon-Konzern landet nicht zum ersten Mal in den Schlagzeilen. (Foto: Getty Images)

Der Konzern stand schon mehrmals wegen der Arbeitsbedingungen seiner Angestellten in der Kritik. Eine aktuelle Untersuchung kommt nun zu einem besorgniserregenden Ergebnis. Demnach soll Amazon nicht nur die Produktivität seine Mitarbeiter in den Warenhäusern aufzeichnen, sondern angeblich gibt es sogar ein System, mithilfe dessen Angestellte automatisch entlassen werden können, falls sie die Erwartungen nicht erfüllen.

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Die Untersuchung des amerikanischen Technikportals und Mediennetzwerkes “The Verge” kam zum Schluss, dass innerhalb eines Jahres alleine in einem Amazon-Lagerhaus in Baltimore 300 Arbeiter mit Bezug auf ihre Produktivität entlassen wurden. Der Konzern bestätigte gegenüber “Business Insider” die Zahl und den Bezug zu ihrer Produktivität.

Ein Amazon-Warenlager in den USA. (Foto: Getty Images)
Ein Amazon-Warenlager in den USA. (Foto: Getty Images)

Entlassungsprozess ohne menschlichen Eingriff

Die Untersuchung verweist auf ein Modul in dem System, das die Pausen der Angestellten aufzeichnet. Einige fühlten sich dadurch so unter Druck gesetzt, dass sie sogar auf Toilettengänge verzichteten. Demnach kann das System im Fall von nicht erreichten Zielvorgaben automatisch Warnungen und Entlassungen veranlassen, ohne dass ein menschlicher Supervisor in diesen Prozess involviert ist. Amazon verwies darauf, dass Personen sich über das System hinwegsetzen können.

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Angestellte, die ihre Ziele nicht erreichen, sind in allen Berufen nicht vor Konsequenzen bis hin zur Kündigung gefeit. Dass diese von einem automatisierten System veranlasst werden können, das jede Bewegung aufzeichnet, darf allerdings als bedenkliche Entwicklung betrachtet werden.

“Wie alle Unternehmen haben auch wir Erwartungen hinsichtlich der Leistung unserer Mitarbeiter – dies allerdings ausschließlich mit Blick auf die operative Planbarkeit der Einhaltung der Kundenversprechen. Bei uns werden Produktivitätsrichtwerte nach objektiven und realistischen Gesichtspunkten festgelegt und über längere Zeiträume evaluiert”, sagte ein Amazon-Sprecher gegenüber Yahoo Finanzen.

Hierbei werde insbesondere auch die durchschnittliche Leistung der Belegschaft selbst berücksichtigt. “Unsere Führungskräfte arbeiten eng mit ihren Mitarbeitern zusammen, um diese zu fördern und zu coachen. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Mitarbeitern ständig daran, unsere Prozesse zu verbessern und die Arbeitsabläufe zu optimieren, um als Team gemeinsam jeden Tag besser und effizienter zu werden”, heißt es in der Erklärung von Amazon weiter.

“Wir entlassen keine Mitarbeiter ohne sehr guten Grund”

Amazon fügte hinzu: “Da wir ständig wachsen und kontinuierlich neue Mitarbeiter rekrutieren, ist es in unserem Interesse, unsere Belegschaft langfristig zu beschäftigen und ihnen neue Möglichkeiten zur Weiterentwicklung in unserem Unternehmen zu bieten. Wir entlassen keine Mitarbeiter ohne sehr guten Grund. Machen Sie sich selbst ein Bild und besuchen Sie eines unserer Logistikzentren. Kostenlose Anmeldung unter www.amazon.de/touren.”

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