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Amerikagipfel: Mexikanischer Präsident fehlt aus Protest gegen Ausbootung dreier Staaten

In Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien hat der Gipfel der Staaten des amerikanischen Kontinents begonnen. Es ist der neunte ordentliche Amerikagipfel, der erste fand 1994 statt. Da Kuba, Venezuela und Nicaragua nicht in die USA eingeladen wurden, bleibt der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador der Veranstaltung aus Protest fern, schickte aber seinen Außenminister.

Karine Jean-Pierre, Sprecherin des Weißen Hauses, sagte: „Wir sind nicht der Meinung, dass Diktatoren eingeladen werden sollten, und deshalb hat der mexikanische Präsident beschlossen, nicht teilzunehmen. Wir freuen uns darauf, Außenminister Ebrard als Vertreter Mexikos zu empfangen, und begrüßen den wichtigen Beitrag Mexikos zum Gipfel".

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, der in Los Angeles nicht erwünscht ist, lobte seinen mexikanischen Amtskollegen für dessen Entschluss. Maduro wirft der US-Regierung Diskriminierung vor. „Unglücklicherweise war es die Regierung der Vereinigten Staaten selbst, die das geplante Gipfeltreffen durchkreuzte, was zum Scheitern des Gipfels führte. Er ist ein völliger Fehlschlag“, so Maduro.

Auch die kanadische und die chilenische Regierung äußerten Kritik an der Nichtberücksichtigung der drei Staaten, ein Fernbleiben kam für sie aber nicht in Frage.

Der chilenische Präsident Gabriel Boric betonte: „Wir brauchen mehr Solidarität, wir müssen zusammenarbeiten. Und es kann nicht sein, dass auf unserem amerikanischen Kontinent nur über unsere Meinungsverschiedenheiten mit zwei oder drei Ländern gesprochen wird. Wir haben viele Gemeinsamkeiten".

Der bis Freitag dauernde Gipfel steht unter dem Leitspruch: „Aufbau einer nachhaltigen, widerstandsfähigen und gerechten Zukunft". US-Präsident Joe Biden wird an diesem Mittwoch in Los Angeles erwartet.