Amokläufer ersticht 19 Menschen in japanischem Behindertenheim

Bei einer Messerattacke auf ein Behindertenheim japanischen Sagamihara hat ein Mann 19 Menschen getötet, etwa 25 weitere wurden verletzt, teilweise schwer. Bei dem Täter handelt es sich um einen 26-jährighen ehemaligen Mitarbeiter des etwa 50 Kilometer von Tokio entfernt liegenden Sukui Yamayuri-en-Heims.

Nach Angaben der Polizei von Sagamihara stellte sich der Täter nach der Attacke selbst und wurde festgenommen. Er habe eine Tasche dabeigehabt, in der sich noch teilweise blutverschmierte Messer und andere scharfe Werkzeuge befanden.

Der Angriff ereignete sich laut der BBC gegen 2:30 Ortszeit - der Mann zerschlug offenbar ein Fenster, um in die Einrichtung zu gelangen, in der etwa 150 Menschen mit Behinderung leben. Um 2:40 riefen Mitarbeiter aus die Polizei und berichteten von einer Messerattacke in dem Behindertenheim. Um 3 Uhr nachts stellte sich der Täter dann selbst auf einer Polizeiwache und wurde verhaftet. Die Opfer des Massakers sind Männer und Frauen zwischen 18 und 70 Jahren. Nähere Hintergrunde für die Tat sind noch nicht bekannt - Berichten zufolge soll der Täter jedoch von einen Hass auf Menschen mit Behinderung gesprochen haben, er wolle, dass sie “verschwinden”.

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Bewaffnete Gewaltverbrechen sind in Japan selten, es handelt sich um eines der Länder mit den niedrigsten Kriminalitätsstatistiken weltweit. 2001 kam es jedoch zu einem ähnlichen Amoklauf mit einem Messer, hier erstach ein Mann acht Kinder in einer Grundschule. 2008 attackierte ein Amokläufer Menschen im Akihabara-Shopping-Areal in Tokio erst mit einem LKW, bevor er ausstieg und ebenfalls um sich stach - damals starben sieben Menschen.

In einem Statement der US-Regierung wurde die Tat als “abscheuliche Attacke” verurteilt. “Es kann niemals eine Ausrede für solche Gewalt geben”, hieß es weiter. “Aber die Tatsache, dass diese Attacke in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen stattgefunden hat, macht es nur noch abstoßender und sinnloser.”

Bild Copyright: dpa/Yomiuri Shimbun

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