„Mami, mir geht's gut, aber alle meine Freunde sind tot"

Amoklauf in Connecticut: Tapfere Sechsjährige überlebte, weil sie sich tot stellte

Das erste Kind, dem nach dem Massaker an der Grundschule in Connecticut die Flucht aus dem Gebäude gelang, war gerade mal sechs Jahre alt. Das Mädchen war die einzige Überlebende von 16 Kindern, die sich in einem der Klassenzimmer befunden hatten. Ihr Leben verdankt die unglaublich tapfere Erstklässlerin einer bemerkenswerten Entscheidung: Sie stellte sich tot.

Die Fassungslosigkeit über das, was sich am Freitag an der Sandy-Hook-Grundschule im US-Bundesstaat Connecticut ereignete, hält an. Und immer wieder geraten neue Geschichten an die Öffentlichkeit – wie nun auch die einer besonders tapferen Sechsjährigen. Das Mädchen hatte sich zusammen mit 15 Mitschülern in einem der Klassenzimmer aufgehalten, als die Tür aufflog und der 20-jährige Attentäter Adam Lanza das Feuer eröffnete. Alle Kinder starben in dem Kugelhagel – alle außer dem sechsjährigen Mädchen, dessen Name nicht veröffentlicht wurde. Das Kind täuschte seinen Tod vor und überlebte.

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Die ergreifende Geschichte wurde bekannt, nachdem die Mutter des Mädchens ein Trauerberatungsgespräch mit dem örtlichen Pfarrer Jim Solomon geführt hatte. Dieser berichtete, die Erstklässlerin habe regungslos zwischen den Körpern ihrer toten Mitschüler ausgeharrt, bis sie sich in Sicherheit wähnte. Dann rannte sie aus dem Klassenzimmer. Damit gelang ihr als erstem Kind die Flucht aus dem Schulgebäude, in dem 28 Menschen ermordet wurden. Den ersten Satz des Mädchens zitierte die Mutter gegenüber dem Seelsorger: „Mami, mir geht's gut, aber alle meine Freunde sind tot“, berichtete der US-Sender „ABC News“.

Die Familie des tapferen Mädchens ist den Umständen entsprechend wohlauf, doch die Eltern leiden nach Informationen von Solomon unter dem sogenannten Überlebenden-Syndrom. Sie fühlen sich schuldig, weil ihr eigenes Kind überlebt hat, während so viele andere Eltern ihres verloren haben.



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