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Amputierte Frau kämpft sich zurück aufs Snowboard

Diese junge Frau beweist, dass ein Schicksalsschlag nicht bedeuten muss, dass das alte Leben komplett vorbei ist. Durch einen Snowboard-Unfall verlor sie beide Unterschenkel - doch trotzdem kann sie heute wieder auf dem Brett stehen.

Snowboard
Auch zwei schwere Schicksalsschläge konnten eine junge Frau nicht vom Snowboardfahren abhalten. (Symbolbild: Getty)

Lexi Bader aus Colorado in den USA war seit ihrer Kindheit eine leidenschaftliche Ski- und Snowboardfahrerin. "Seit ich vier bin fahre ich Ski und mit 14 bin ich dann zum Snowboard gewechselt", erzählt die mittlerweile 26-Jährige gegenüber Caters News. Doch mit 15 hatte sie dann einen Unfall, der ihr Leben für immer verändern sollte: Mit knapp 30km/h prallte die Teenagerin auf ihrem Snowboard gegen einen Baum.

Amputation gegen den ständigen Schmerz

Anfangs schien sie nur mit einem gebrochenen Knöchel davongekommen zu sein, doch der Knöchel wollte einfach nicht richtig verheilen, wie Bader berichtet. Innerhalb von neun Jahren habe sie sich fast 30 Operationen unterziehen müssen, bis schließlich das komplexe regionale Schmerzsyndrom bei ihr diagnostiziert wurde. Dabei handelt es sich um eine komplexe Nervenerkrankung bei der Verletzungen nicht richtig abheilen. "Ich war damals 21 und entschied, dass ich nicht mit dieser Erkrankung und dem Schmerz leben wollte", erinnert sich die junge Frau zurück.

Darum entschied sie sich nach langer Recherche und Gesprächen mit anderen Amputierten dazu, sich das erkrankte Bein kurz unter dem Knie abnehmen zu lassen. Sie sei natürlich vor der Operation nervös gewesen, aber sie habe auch gewusst, dass die Amputation letztendlich besser wäre, als weiter mit den Schmerzen zu leben, begründet sie ihre Entscheidung. Und tatsächlich verlief alles reibungslos und dank einer Prothese und eines Bionischen Chips konnte Lexi Bader schon sechs Monate später wieder auf dem Snowboard stehen.

Zweiter Schicksalsschlag folgte wenig später

Doch damit endet ihre Geschichte nicht, den während der Corona-Pandemie folgte die nächste Hiobsbotschaft: Die Nervenkrankheit hatte sich ausgebreitet und betraf nun auch ihr anderes Bein. "Ich konnte den Schmerz nicht mehr aushalten und er hielt mich von allem in meinem Leben ab", so Bader. Also entschied sie sich dazu, auch das zweite Bein an der gleichen Stelle zu amputieren.

"Auch wenn es komisch erscheint, dass das Entfernen von beiden Beinen mir eine neue Chance im Leben gibt, der Schmerz vorher, war schlimmer, als alles andere", erklärt sie. Die Ärzte warnten sie jedoch, dass ihr Leben nach den Operationen ein anderes sein werde - beispielsweise könne sie nie wieder Snowboard fahren. Doch davon ließ sich die leidenschaftliche Sportlerin nicht unterkriegen: "Ich war schon immer zielstrebig und willensstark, also war ich sicher, dass ich wieder das machen könnte, was ich liebe."

"Kürzlich habe ich am Wochenende die schwerste Piste gemeistert"

Und tatsächlich kann man Lexi Bader heute wieder auf der Piste finden - dank Prothesen und der tatkräftigen Hilfe ihres Freundes, ohne den "sie das alles nicht geschafft hätte", wie sie heute sagt. Gemeinsam mit ihm habe sie selber spezielle Aufsätze für ihre Prothesen hergestellt, die es ihr ermöglichen problemlos verschiedene Sportarten auszuüben, wie Snowboarden, Laufen oder Klettern. Die beiden mussten kreativ werden, da Baders Krankenversicherung nicht für so etwas aufkommt.

Heute sagt die junge Frau: "Am Anfang konnte ich nicht einmal, wenn ich gesessen habe, aufstehen, aber kürzlich habe ich am Wochenende die schwerste Piste gemeistert." Viele hätten gedacht, dass sie die Entscheidung zur Amputation bereuen würde - ihnen aber auch vor allem sich selbst habe sie zeigen wollen, was auch ohne Beine alles möglich ist.