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Analysten sind sich einig: Dem Euro drohen 30 Prozent Wertverlust

Analysten sind sich einig: Dem Euro drohen 30 Prozent Wertverlust

Nicht nur der Rubel hat eine Krise zu verzeichnen, auch der Euro ist auf Talfahrt. Analysten gehen sogar so weit zu behaupten, dass dieser Trend in den kommenden Jahren eher schlimmer als besser wird – zum Nachteil der Verbraucher.

Noch Anfang Mai war ein Euro 1,39 Dollar wert, inzwischen sind es nur noch 1,21 Dollar. Geht es nach dem Devisenstrategen Marc Chandler von der BBH-Bank, "braut sich ein perfekter Sturm zusammen", wie er von "Focus" zitiert wird. Die Prognosen für den Euro sehen in diesem Zuge nicht gerade rosig aus: "Sollte sich abzeichnen, dass der Euroraum nach 2017 und 2018 in der Nullzinspolitik gefangen ist, während in den USA das für 2017 erwartete neutrale Leitzinsniveau von 3,75 Prozent sogar übertroffen wird, könnte ein neues Rekordtief für den Euro gegenüber dem US-Dollar die Folge sein", so Deka-Ökonom Christian Melzer. Konkret bedeutet dies, dass ein Euro nur noch circa 0,82 US-Dollar entspräche.

Doch was ist der Grund für den drohenden Wertverlust der europäischen Währung? Immerhin hat diese sich seit der Einführung als recht stabil erwiesen. Einen nicht unerheblichen Anteil tragen die Notenbanken und die geführte Nullzinspolitik bei. Was den US-Dollar attraktiver macht, führt hierzulande zum Wertverlust.

Diese Euro-Entwicklung bekäme in erster Linie der Verbraucher zu spüren: Da der Rohöl-Preis in Dollar gehandelt wird, würde ein Wertverlust bedeuten, dass ein Liter Benzin an der Tankstelle deutlich teurer werden wird. Doch nicht nur Sprit – so gut wie jeder Artikel, der aus Übersee importiert wird, dürfte merklich im Preis steigen. Nur für deutsche Exporteure könnte ein Wertverlust positive Auswirkungen haben: Da deutsche Produkte günstiger werden, dürften sich mehr Kunden aus aller Welt für hierzulande produzierte Artikel interessieren. Das hätte einen Aufwärtstrend in der Exportwirtschaft zur Folge.

Bild Copyright: dpa