"Andere hat es härter getroffen als mich": Alfred Biolek hat keine Angst mehr vor dem Virus

Obwohl er zur Risikogruppe gehört, habe er keine Angst mehr vor dem Corona-Virus, bekennt Alfred Biolek in einem Zeitschriften-Interview. Er warnt aber auch vor zu schnellen Lockerungen: "Wir sind noch nicht in der Normalität zurück!"

"In den ersten Wochen habe ich meine Wohnung überhaupt nicht verlassen. Mit 85 Jahren gehöre ich ja zur sogenannten Risiko-Gruppe." Auch Alfred Biolek, leidet unter den Auswirkungen der Corona-Krise, erzählte er in einem Interview mit der Zeitschrift "Frau im Spiegel". "Ich kann keine Besuche mehr empfangen und lange geplante Einladungen wurden in den letzten Wochen abgesagt." Den Umständen entsprechend gehe es ihm aber gut: "Viele andere hat es härter getroffen als mich."

Biolek telefoniere in diesen Zeiten viel mit Freunden und seiner Familie. "Viele rufen mich an, um zu hören, ob es mir gut geht. Viele sind um meine Gesundheit besorgt." Er spreche regelmäßig mit seinem Adoptivsohn Scott (50) über die Krise. "Das hat mich beruhigt und mir meine Angst genommen."

Alfred Biolek, der sich 2010 bei einem Treppensturz schwere Kopfverletzungen zugezogen und dabei für längere Zeit sein Gedächtnis verloren hatte, hat schon ganz andere Krisen in seinem Leben bestanden: "Als unsere Familie nach dem Krieg aus der Tschechoslowakei vertrieben wurde, wusste ich, dass meine sorgenfreie Kindheit vorbei war. Aber ich war damals zu jung, um das vollständig zu begreifen. Nun bin ich zu alt: Das Corona-Virus macht mir jetzt keine Angst mehr!"

Wenn die Zeiten wieder besser werden, freue er sich darauf, "dass mich wieder Freunde besuchen können und ich auch Menschen aus meinem engen Freundeskreis treffen kann, denen es nicht so gut geht wie mir." Er warnt aber auch davor, wieder zu schnell in den gewohnten Alltag zurückzukehren: "Wir sind noch nicht in der Normalität zurück, die Stimmung ist immer noch bedrückend. Aber wir scheinen auf einem guten Weg zu sein."