Andere Länder dagegen - Erdogan macht Ukraine wenig Hoffnung auf einen Nato-Beitritt

Recep Tayyip Erdoğan in Ankara.<span class="copyright">picture alliance / Anadolu</span>
Recep Tayyip Erdoğan in Ankara.picture alliance / Anadolu

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist der Ansicht, dass der Nato-Beitritt der Ukraine nicht überstürzt werden sollte und Entscheidungen dieser Art gründlich diskutiert und die Positionen aller Nato-Staaten berücksichtigt werden müsse.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte in einem Interview mit NBC, dass der Nato-Beitritt der Ukraine nicht überstürzt werden sollte. Erdogan betonte, dass sich weder die USA noch andere Nato-Mitgliedsstaaten momentan für die Aufnahme der Ukraine ausgesprochen haben. Entscheidungen sollten seiner Meinung nach nicht übereilt getroffen werden. Die Haltungen der anderen Nato-Mitgliedstaaten müssten jedoch berücksichtigt und gemeinsam am Verhandlungstisch diskutiert werden.

Erdogan besteht auf gründliche Prüfung

In einem Telegram-Post erklärte Selenskyj, dass er mit Erdogan über die Umsetzung der Friedensformel gesprochen habe. Doch der türkische Staatschef ließ wenig Hoffnung auf eine rasche Aufnahme der Ukraine in die Nato aufkommen. Er betonte, dass die Entwicklungen und Diskussionen aufmerksam verfolgt werden und entsprechende Entscheidungen sorgfältig abgewogen werden müssen.

Erdogan hatte zuvor bereits die Mitglieder der Allianz überrascht, als er damit drohte, die Aufnahmen von Schweden und Finnland zu blockieren, sollte sich ihre Haltung gegenüber kurdischen Rebellengruppen nicht ändern. Schließlich erkannte die Türkei jedoch beide Länder als Nato-Mitglieder an, nachdem die USA zugesichert hatten, 40 neue F-16-Kampfflugzeuge an die Türkei zu liefern.

Türkisch-russische Solidarität und Interaktion

Der türkische Präsident betonte zudem die mehrdimensionalen Beziehungen der Türkei zu Russland, die sowohl politisch, wirtschaftlich als auch kulturell ausgebaut werden. Laut „RBC-Ukraine“ erklärte er, dass die Solidarität und Interaktion zwischen den beiden Ländern weiterhin fortbestehen und sich die wirtschaftlichen Beziehungen täglich erweitern.  Die Aussage steht im Einklang mit den jüngsten Entwicklungen, bei denen Erdogan eine Einladung zur Teilnahme an der BRICS-Konferenz in Russland angenommen hat.