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Wie andere Länder Silvester feiern

Feuerwerk leuchtet in der Nacht zum 29.12.2017 vor der Küste in Valparaiso (Chile). Foto: Yvo Salinas
Feuerwerk leuchtet in der Nacht zum 29.12.2017 vor der Küste in Valparaiso (Chile). Foto: Yvo Salinas

An Silvester versammeln sich Menschen weltweit zum Feiern - aber nicht überall mit Böllern. Was Koffer, Weintrauben und Spielkarten für das neue Jahr bedeuten. Und wo sich zum Jahreswechsel ein Blick auf die Unterwäsche lohnt.

Madrid/New York/London (dpa) - Konfetti, Koffer, Karten und eine gigantische Lightshow - nicht überall auf der Welt steht im Zentrum der Silvesterfeiern ein Feuerwerk. Ein kleiner Überblick:

- In PARIS droht ahnungslosen Touristen eine Enttäuschung: In Frankreich ist privates Feuerwerk an Silvester nicht üblich, in der Hauptstadt wird es sogar Jahr für Jahr verboten. Allerdings organisiert die Stadt ein Feuerwerk am Triumphbogen - auf den benachbarten Champs-Élysées feiern meist Hunderttausende ins Neue Jahr. Ansonsten gehört im Feinschmeckerland Frankreich gutes Essen zum Silvesterabend. Das Gelage kann ähnlich ausschweifend sein wie an Weihnachten - gerne mit Delikatessen wie Austern und mit Champagner.

- Auch in Griechenland gibt es wenig Feuerwerk. Dafür zocken die Griechen in der Silvesternacht, was das Zeug hält, mit Familie oder im Freundeskreis. Beim traditionellen Kartenspiel «31» gilt Gewinnen als Omen für finanzielles Glück im neuen Jahr. Verlierer haben dagegen angeblich Glück in der Liebe. Die zentrale Feier startet in ATHEN unterhalb des Wahrzeichens, der Akropolis. Dort begrüßt der Bürgermeister der Hauptstadt das neue Jahr. Es folgt ein kleines Feuerwerk und Livemusik bis in die frühen Morgenstunden.

- Am Themse-Ufer in LONDON werden im Regierungsviertel Westminster werden etwa 100 000 Menschen zu einem Feuerwerk am Riesenrad erwartet. Das Event wird von massiven Sicherheitsmaßnahmen begleitet - wegen Terrorgefahr. Etwas getrübt dürfte die Feierlaune von der Tatsache sein, dass Londons Wahrzeichen Big Ben, wie der Glockenturm des Parlaments im Volksmund genannte wird, derzeit komplett eingerüstet ist. Die Glocken werden aber um Mitternacht wie gewohnt schlagen.

- In MADRID feiern Einheimische und Besucher traditionell unter der Turmuhr an der Puerta del Sol im Zentrum der Stadt. Wurden zuletzt bis zu 25 000 Menschen auf den Platz gelassen, wird die Zahl in diesem Jahr aus Sicherheitsgründen auf 20 000 begrenzt. Kurios: Seit Jahren kommen schon am 30. Dezember Tausende zur «Generalprobe» auf den Platz, wenn die Stadtverwaltung die Glocken am Turm testet. Zum Brauch gehört es, um Mitternacht zwölf Weintrauben zu essen - zu jedem Glockenschlag eine. Das soll Glück im neuen Jahr bringen. Viele Spanierinnen tragen zudem in der Silvesternacht rote Unterwäsche, um in den nächsten zwölf Monaten das Liebesleben zu beflügeln.

- In MEXIKO essen die Menschen an Silvester mit den letzten Glockenschlägen vor Mitternacht zwölf Trauben - jede steht für einen Wunsch fürs neue Jahr. An Neujahr tragen viele Mexikaner rote oder gelbe Unterwäsche - für Glück in der Liebe oder Erfolg im Beruf. Außerdem stellen sie einen Koffer vor die Tür, der viele Reisen im kommenden Jahr bescheren soll. In einigen Regionen im Süden werden Puppen in Brand gesteckt, die das alte Jahr repräsentieren. Geböllert wird in Mexiko sowieso das ganze Jahr - bei Hochzeiten, Geburtstagen, Patronatsfesten und katholischen Prozessionen. Deshalb hat Feuerwerk zu Silvester nicht die Bedeutung wie in Deutschland.

- Höhepunkt der Silvesterfeiern in NEW YORK ist jedes Jahr die Party am Times Square. Mit mehr als einer Million Menschen vor Ort und einer Show mit vielen Stars, die per Fernsehen in die kompletten USA übertragen wird, ist es die größte Silvesterparty des Landes. Pünktlich um Mitternacht schauen alle auf den «Ball Drop» - eine beleuchtete Kugel, die von einem Hochhaus an einer Stange herabrutscht - es regnet Konfetti, und die Lieder «Auld Lang Syne» und «New York, New York» dröhnen aus Lautsprechern. Nach den Terror-Vorfällen in den vorigen Monaten werden die sowieso bereits extrem strikten Sicherheitsvorkehrungen in diesem Jahr noch einmal verschärft.

- Traditionell begrüßt das reiche Golfemirat DUBAI das neue Jahr mit einem spektakulären Feuerwerk rund um den höchsten Wolkenkratzer der Welt, den 828 Meter hohen Burdsch Chalifa. In diesem Jahr soll das Feuerwerk Medienberichten zufolge ausfallen. Stattdessen plant der Betreiber Emaar eine außergewöhnlich Lichtshow, mit der er es nach eigenen Angaben ins «Guinness-Buch der Rekorde» schaffen möchte. Über Details zu «Light Up 2018» schweigt sich Emaar allerdings bislang aus.