Nicht nur für Igel gefährlich: Darum ist das Bornavirus so bedrohlich

Falls Sie einem Igel begegnen, sollten Sie ihn keinesfalls mit bloßen Händen berühren. In seltenen Fällen kann das Bornavirus auch auf Menschen übertragen werden.

Igel sind süß anzuschauen. Trotz ihrer Stacheln wollen manche Menschen sie anfassen, etwa um sie mal eben von der Straße zu entfernen und an eine sichere Stelle zu setzen. Dieses lobenswerte Vorhaben könnte jedoch für Sie zum Nachteil geraten.

In Eggenfelden und dem Kreis Ebersberg wurden nämlich schon bei vier verschiedenen Igeln eine Infektion mit dem Borna-Virus nachgewiesen – dieses kann auch von den Tieren auf Menschen übertragen werden und lebensbedrohlich werden.

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Igel mit Borna-Virus: Tiere niemals anfassen

Feldspitzmaus
Feldspitzmaus

Das Borna-Virus ist für Igel eine tödliche Gefahr, da sie sich durch die Krankheit kaum noch bewegen können und auch nichts mehr fressen. Der wichtigste Wirt dieses Erregers sind aber Feldspitzmäuse.

Sie sollten darum weder lebendige noch tote Igel und Feldspitzmäuse mit bloßen Händen anfassen. Tragen Sie am besten Einweghandschuhe oder Gummihandschuhe, wenn Sie ein Tier aus dem Garten entfernen wollen. Entdecken Sie Lebensmittel mit Fraßspuren, sollten Sie diese entsorgen, da auch hier die Feldspitzmaus Erreger durch den Speichel übertragen können.

Ebenfalls wichtig: Wenn Sie in Ihrer Garage, im Gartenhäuschen oder dem Schuppen Arbeiten durchführen, die Staub aufwirbeln, sollten Sie einen Atemschutz tragen. Das Borna-Virus könnte sich auch über die Ausscheidungen von Feldspitzmäusen verbreiten und aufgewirbelten Staub kontaminieren – Schutzmasken sind aber ohnehin bei vielen handwerklichen Tätigkeiten empfehlenswert.

Borna-Virus: Das passiert mit infizierten Menschen

Igel im Laub
Igel im Laub

Die gute Nachricht: Es erkranken pro Jahr nur etwa zwei bis sechs Menschen in Deutschland an der Borna'schen Krankheit. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch gilt laut Robert Koch Institut als sehr unwahrscheinlich – das gilt auch für den Infektionsweg über Pferde, Schafe oder Haustiere.

Das Risiko einer Infektion mit dem Borna-Virus ist also äußerst gering, jedoch sollten Sie sich auch nicht unnötig in Gefahr begeben. Die Erreger lösen eine Hirnentzündung aus, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit tödlich endet – eine Impfung gibt es gegen die Borna'sche Krankheit nicht.

Symptome, auf die Sie bei einem Verdacht achten müssen:

  • Kopfschmerzen

  • Fieber

  • Verwirrtheit

  • allgemeines Krankheitsgefühl

  • Sprechstörungen

  • Schwierigkeiten beim Gehen

CHIP meint: Keine Panik

Die Regel, dass man keine toten Tiere anfassen sollte, lernt jeder schon als Kind. Damit sind Sie auch in diesem Fall geschützt. Lebendige Feldmäuse dürften den wenigsten Menschen zwischen die Finger kommen - bei Igeln sieht das schon anders aus. Wer einem Igel über die Straße helfen will oder einem verletzten Tier helfen möchte, der sollte das nur mit Handschuhen tun.


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