Angebliche Löwen-Sichtung löst in Spanien einen Polizeieinsatz aus

Zahlreiche Anrufe meldeten der Polizei den freilaufenden Löwen. Die rückte aus und konnte das Tier tatsächlich einfangen. Ein Löwe aber war das nicht.

Ein wilder Löwe mitten in Spanien? Die Polizei geht den vielen aufgeregten Anrufen nach. (Foto: Facebook / Policía Local Molina de Segura)
Ein wilder Löwe mitten in Spanien? Die Polizei geht den vielen aufgeregten Anrufen nach. (Foto: Facebook / Policía Local Molina de Segura)

In Molina de Segura, einer spanischen Stadt in der südöstlichen Provinz Murcia, gehen am Samstagmorgen zahlreiche Anrufe bei der Polizei ein. Aufgeregt melden Anwohnerinnen und Anwohner ein streunendes Tier. Sie sind sich sicher: Sie haben einen wilden Löwen gesehen.

Das Tier war gechipt

Die Polizei rückt aus, um den Hinweisen nachzugehen. Wenig später findet sie tatsächlich das besagte Tier und fängt es ein. Davor aber schießen die Uniformierten noch ein Foto und veröffentlichen es wenig später auf ihrer Facebook-Seite.

Dabei steht:

„Heute Morgen haben wir mehrere Anrufe erhalten, dass ein Löwe in den Obstplantagen herumlaufe. Der sonderbare Löwe war zum Glück gechipt, mit einem Lesegerät konnten wir seinen Besitzer herausfinden. Und: Der Löwe hat sich als Hund entpuppt.“

Auf Twitter teilte die Polizei wenig später noch mit, dass der Hund von zuhause ausgerissen war.

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Das Tier erinnert tatsächlich stark an einen Löwen

Auf dem veröffentlichten Foto der Polizei ist gut zu erkennen, wie die Verwechslung zustande gekommen war. Der Besitzer oder die Besitzerin des Tieres hatte es einem Löwen gleich frisiert: Die Mähne ist wild und voll, die Hüfte dagegen raspelkurz rasiert und schmal, der Schwanz endet in einem Wuschel. Wenn dazu das Hundegesicht zur Seite gewandt und nicht zu sehen ist, wie auf dem Foto, erinnert das Tier tatsächlich an einen Löwen.

Unter dem Facebook-Beitrag der Polizei findet sich auch ein Hinweis auf die Hunderasse. Da schreibt jemand: „Armer Kaukasischer Owtscharka, in was für einem traurigen Zustand bist du nur.“ Beim Owtscharka handelt es sich um einen Herdenschutzhund, der problemlos 70 Zentimeter Schulterhöhe und 50 Kilogramm Gewicht erreichen kann.

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Der Löwenhund hat es am Wochenende sogar in Zapeando, eine spanische TV-Sendung, geschafft. Teil der Berichterstattung war auch ein Witz, der lautete so: „Die Polizei sucht jetzt noch den Friseur des Hundes. Denn das Tier hatte anscheinend gesagt: ‚Bitte schneiden Sie mir nur die Spitzen.‘“

Bitte nicht nachmachen

Bei allem Spaß sollte diese Hundefrisur nicht als Vorbild dienen. Denn das Fell eines Hundes hat wichtige Funktionen: Es schützt vor äußeren Einflüssen, ist für Temperatur- und Immunregulation und auch die Sinneswahrnehmung zuständig. Was passiert, wenn ein Hund geschoren wird, beschreibt die Internetseite „Von den kleinen Wölfen“:

„Das Deckhaar wird in der Regel komplett zerstört und verliert somit seine Schutzfunktion für die empfindliche Haut mit ihren wichtigen Funktionen. Die Unterwolle kann diese Funktion alleine nicht erfüllen und saugt sich bei Nässe nur voll und bleibt klamm. Auf der Haut staut sich Feuchtigkeit, die einen Nährboden für Parasiten und Hautkrankheiten bildet.“

Sonnenstrahlen könnten außerdem fortan die ungeschützte Haut schädigen und der Fell-Nachwuchs dauerhaft gestört sein.

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