Angeklagter New Yorker Bürgermeister plädiert vor Gericht auf nicht schuldig
Der in einem Korruptionsskandal angeklagte New Yorker Bürgermeister Eric Adams hat vor Gericht seine Unschuld beteuert. Vor einem Richter in Manhattan plädierte der 64-Jährige am Freitag auf nicht schuldig. Adams war am Donnerstag wegen illegaler Wahlkampffinanzierung, Betrugs und Bestechlichkeit angeklagt worden. Er ist der erste amtierende Bürgermeister von New York, gegen den Anklage erhoben wird. In den Korruptionsskandal sollen türkische Regierungsvertreter verwickelt sein.
Die Anklageschrift bezieht sich auf Vorgänge, die rund ein Jahrzehnt zurückliegen, als Adams sein Amt als Bezirksbürgermeister von Brooklyn antrat. Demnach nahm er im Gegenzug für Gefälligkeiten internationale Luxusflüge, Hotelsuiten und Essen in teuren Restaurants an, unter anderem auch von mindestens einem Regierungsvertreter der Türkei.
Nachdem Adams' Bekanntheit und Einfluss größer geworden seien, hätten seine "ausländischen Gönner" versucht, "Kapital aus ihren korrupten Beziehungen zu schlagen", insbesondere als 2021 klar wurde, dass Adams Bürgermeister der 8,5-Millionen-Stadt werden würde, heißt es in der Anklageschrift. Adams habe zugestimmt und im Gegenzug "eine Vorzugsbehandlung" gewährt. Unter anderem besteht der Verdacht, dass die Türkei auf diese Weise die Erlaubnis erhielt, gegenüber dem Sitz der Vereinten Nationen in Manhattan einen Wolkenkratzer für die türkische UN-Vertretung und das türkische Generalkonsulat zu bauen.
Adams ist Ex-Polizist und der zweite Schwarze, der an der Verwaltungsspitze der Ostküstenmetropole steht. Er wollte sich 2025 zur Wiederwahl stellen. Zugleich ist der 64-Jährige eine prominente Figur der Demokratischen Partei von Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris. Die Anklage erfolgt wenige Wochen vor der Präsidentschaftswahl am 5. November.
lt/ju/ck