"Bösartiger Angriff" mit Auto in China: 35 Tote und dutzende Verletzte
Bei einem "Angriff" mit einem Auto sind in China 35 Menschen getötet und dutzende weitere verletzt worden. Wie die Polizei am Dienstag in der Millionenstadt Zhuhai im Süden des Landes mitteilte, hatte am Vorabend in einem Sportzentrum ein Verdächtiger mit seinem Auto zahlreiche Menschen gerammt, die dort gerade trainierten. Der 62-Jährige habe offenbar aus "Unzufriedenheit mit der Vermögensaufteilung nach seiner Scheidung" gehandelt.
Es habe sich um einen "schweren und bösartigen Angriff" gehandelt, erklärte die chinesische Polizei. Der 62-jährige Fahrer mit dem Nachnamen Fan sei mit einem "kleinen SUV" in das Gelände des Sportzentrums eingedrungen und habe die Trainierenden gerammt. Neben den 35 Toten habe es 43 Verletzte gegebeb.
"Auslöser war seine Unzufriedenheit mit der Vermögensaufteilung nach seiner Scheidung", erklärte die Polizei zum möglichen Motiv. Als Sicherheitskräfte den Fahrer in seinem Auto stellten, war dieser den Angaben zufolge gerade dabei, sich mit einem Messer selbst zu verletzen. Er sei sofort gestoppt und in ein Krankenhaus gebracht worden.
Der 62-Jährige liege mit Verletzungen am Hals und anderen Körperteilen im Koma und ist "nicht vernehmungsfähig", teilte die Polizei weiter mit. Zur Identität des Autofahrers und der Opfer wurden keine weiteren Angaben gemacht.
Obwohl zumindest offiziell unklar war, ob Japaner verwickelt waren, veröffentlichte die japanische Botschaft einen Warnhinweis zu dem Vorfall, in dem sie die eigenen Staatsbürger zu hoher Wachsamkeit aufrief.
Japaner in China sollten "örtliche Bräuche respektieren, ihre Umgebung beobachten und darauf achten, was sie tun und sagen, wenn sie mit Chinesen interagieren", hieß es darin. Sie sollten zudem "davon absehen, nachts allein auf die Straße zu gehen" und auch tagsüber vermeiden, "laut auf Japanisch zu sprechen".
Die 43 Verletzten waren laut Polizei nicht in Lebensgefahr. In Online-Videos war zu sehen, wie Einwohner von Zhuhai Schlange standen, um Blut zu spenden. Präsident Xi Jinping mahnte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua "umfassende Anstrengungen" zur Behandlung der Verletzten an. Er forderte eine "Bestrafung des Täters im Einklang mit dem Gesetz".
jes/dja