Angst vor dem Krieg mit Russland - EU-Bürger sollen Vorräte für mindestens 72 Stunden horten

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.Philipp von Ditfurth/dpa

Ein EU-Bericht empfiehlt den Bürgern, Lebensmittel und Wasser für mindestens 72 Stunden zu horten. Die Bürger sollen so bei Notfällen gut vorbereitet sein. Das Dokument warnt vor allem vor der Kriegsgefahr durch Russland.

Ein Bericht zur zivilen und militärischen Vorbereitung der Europäischen Union empfiehlt den Bürgern, Lebensmittel und Wasser für mindestens 72 Stunden zu horten. So sollen die Bürger auf Notfälle und Katastrophen vorbereitet sein. Der Bericht wurde laut „Newsweek“ vom ehemaligen finnischen Präsidenten Sauli Niinistö verfasst. Mittlerweile ist er Sonderberater der Präsidentin der Europäischen Kommission. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen präsentierte den Report am Mittwoch und gab zu, dass die EU weder auf die Covid-19-Pandemie noch auf Russlands Angriff auf die Ukraine ausreichend vorbereitet war. Niinistö erklärte, dass die EU sich proaktiv auf solche Szenerien vorbereiten müsse.

Haushalte sollen Vorräte für 72 Stunden besitzen

Der Report empfiehlt den Haushalten, genug Vorräte für 72 Stunden zu lagern. „Als Teil dieser Strategie sollte die EU Haushalten raten, sich im Fall eines Notfalls für mindestens 72 Stunden selbst versorgen zu können“, heißt es im Dokument. Obwohl der Bericht mehrere mögliche Bedrohungen anspricht, wird die russische Aggression als größte Gefahr gesehen. „Wir haben keinen klaren Plan, was die EU im Falle einer bewaffneten Aggression gegen einen Mitgliedstaat tun wird. Die Kriegsgefahr durch Russland zwingt uns, dies als Kernstück unserer Vorbereitung zu behandeln, ohne die Vorbereitung auf andere große Bedrohungen zu vernachlässigen“, heißt es im Dokument. Zu den empfohlenen Vorräten gehören unter anderem Lebensmittel, Getränke, Medikamente und eine Taschenlampe. Folgende Umfrage zeigt, welche Vorräte EU-Bürger am häufigsten anlegen.

 

Bedrohung eines Mitgliedsstaats betrifft alle EU-Mitglieder

Der Bericht erklärt, dass jede Aggression Russlands gegen einen EU-Mitgliedstaat alle 27 Länder der Union betreffen würde: „Die territoriale Integrität und politische Unabhängigkeit jedes Mitgliedstaats ist untrennbar mit der der anderen Mitgliedstaaten und der EU als Ganzes verbunden“. Das Dokument empfiehlt laut „RBC Ukraine“, mindestens 20 Prozent des EU-Budgets in die Stärkung der Sicherheit und Krisenbereitschaft zu investieren. Geheimdienstinformationen müssten innerhalb EU außerdem leichter ausgetauscht werden können.