Anteil über 80-Jähriger an Corona-Infizierten sinkt

Eine ältere Frau sitzt in einem Pflegeheim in ihrem Rollstuhl vor einem Tisch.
Eine ältere Frau sitzt in einem Pflegeheim in ihrem Rollstuhl vor einem Tisch.

Das Coronavirus ist für hochbetagte Menschen besonders gefährlich. Ihr Anteil an den Infizierten sank in den vergangenen Wochen kontinuierlich. Auch sonst bleibt die Corona-Situation weitgehend ruhig.

Berlin (dpa) - Weniger Infizierte in der Hochrisikogruppe: Laut dem aktuellen Lagebild des Robert Koch-Instituts (RKI) sinkt der Anteil der über 80-Jährigen an den Corona-Infizierten seit vier Wochen (Meldewoche 19) kontinuierlich.

Demnach sind 18,8 Prozent der Infizierten 70 Jahre oder älter. Sie machen jedoch 86 Prozent der Todesfälle aus. Die größten Gruppen der Infizierten sind Personen im Alter von 20 bis 49 Jahren (43 Prozent) und zwischen 50 und 69 Jahren (31 Prozent). Nur 6,8 Prozent der Infizierten sind Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre (Datenstand 10.06. 0 Uhr).

Insgesamt haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem RKI 318 neue Infektionen mit dem Coronavirus innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 184.861 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Mittwochmorgen meldete.

Deutschlandweit überschreitet derzeit kein Landkreis den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen. Wird diese Obergrenze gerechnet auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen überschritten, sollten gewöhnlich Beschränkungskonzepte erlassen werden.

112 von 412 Landkreisen haben demnach in den vergangenen sieben Tagen keine Neuinfektionen registriert. Die meisten neuen Infektionen gibt es aktuell in Bremerhaven, Sonneberg und Göttingen.

8729 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 18 im Vergleich zum Vortag. Etwa 170.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind 500 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag zuletzt unter der kritischen Marke von 1,0, bei 0,86 (Datenstand 10.6. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab. Am Vortag hatte er bei 1,10 gelegen.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 10.6. 0 Uhr) zuletzt ebenfalls bei 0,86 (Vortag: 0,9). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.