Anti-Orban-Proteste - Tausende Ungarn demonstrieren gegen staatliche Medienpropaganda
In Ungarn protestieren aktuell viele Bürger gegen die staatlichen Medien. Die von Péter Magyar und seiner TISZA-Partei organisierten Demonstrationen fordern mehr unabhängige Berichterstattung.
Am Samstag versammelten sich Tausende vor dem Hauptsitz des staatlichen Fernsehens, um gegen die verfestigte Propagandamaschinerie der Regierung von Viktor Orban zu protestieren. Der Protest wurde von Péter Magyar und seiner TISZA-Partei organisiert, die sich zu einer ernsthaften politischen Herausforderung für Orban entwickelt hat. „Genug von den Lügen, genug von der Propaganda. Unsere Geduld ist am Ende," sagte Magyar laut „ABC“ vor den Demonstranten. Magyar gewann erst kürzlich fast 30 Prozent der Stimmen bei den Europawahlen.
TISZA-Partei fordert unabhängige Medien
Die Demonstranten werfen der staatlichen Rundfunkanstalt MTVA vor, nur Politiker aus Orbáns Partei zu zeigen und Oppositionelle auszuschließen. „Es ist absurd, dass nur die Regierungspropaganda in den steuerfinanzierten Medien verbreitet wird," kritisierte ein Demonstrant.
Die „Reporter ohne Grenzen“ schätzen, dass Orbans Partei etwa 80 Prozent der ungarischen Medien kontrolliert, wie „Reuters“ berichtet. Die einseitige Berichterstattung führe dazu, dass alternative politische Meinungen und Informationen unterdrückt werden.
Pressefreiheit wird von Beobachtern in Frage gestellt
Die Regierung weist Vorwürfe der Einschränkung der Pressefreiheit zurück, doch internationale Beobachter sind besorgt. UN-Sonderberichterstatter Irene Khan betonte die „verzerrte Medienlandschaft" in Ungarn und hob die Notwendigkeit unabhängiger Medien hervor.