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Anti-Putin-Proteste: Die Arroganz der Macht

Die Macht des russischen Präsidenten ist nicht unerschütterlich.

Vergangenen Sonntag haben in 82 russischen Städten mehr als 60.000 Menschen demonstriert. Tausend von ihnen wurden verhaftet. Sie waren auf die Straße gegangen, um sich gegen die in Russland herrschende Korruption zur Wehr zu setzen. Auslöser war ein etwa 50 Minuten langes Video, das unter anderem Paläste und Villen von Premierminister Dmitrij Medwedew zeigte. Bis Sonntag wurde der Film 12 Millionen Mal geklickt. Medwedew äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Als er aber am Sonntag, am Tag der landesweiten Proteste via Instagram von einem Nutzer gefragt wurde: „Wie war Ihr Tag?“, da antwortete er: „Nicht schlecht, ich bin Ski gefahren.“ Jetzt fragt man sich, wie lange Präsident Putin Dimitrij Medwedew noch schützt. Im Kreml findet am Montagnachmittag wohl eine Abwägung statt: Ist es klüger, den Premierminister als Bauern zu opfern oder wäre das ein Zeichen der Schwäche? Vielleicht wissen die Leser dieser Zeitung schon, wie entschieden wurde. Montagnachmittag stand der Führer des Protestes, Alexej Nawalny, noch vor Gericht. Es ging um mehrere Anklagepunkte. In einem war schon ein Urteil gefällt worden: eine Geldstrafe von 300 Euro. Kein lupenreiner Demokrat Alexej Nawalny ist derzeit Russlands einflussreichster Oppositioneller. Er ist es als energischer Bekämpfer der Korruption. Er ist es wohl auch, weil er glühender Nationalist ist und nicht gerade im Verdacht steht, für demokratische Reformen einzustehen. Wir bewundern seinen Kampf gegen die Korruption, die unermüdliche Energie, mit der er ihn führt und die Akribie, mit der er Daten und Fakten für seine aufrüttelnden...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung