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Nach drei Tagen: Auswanderin heiratet in Ghana ihre Internet-Liebe

Naiv? Mutig? Die eine "Goodbye Deutschland"-Auswanderin der neuen Folge wollte einen viel jüngeren Ghanaer heiraten, die andere träumte von einer Modelkarriere - mit 35. Klang beides wenig vielversprechend, doch die Herangehensweise an die Träume war sehr verschieden, wie die VOX-Doku zeigte ...

Jetzt verlobt: Michaela Vollmer und Edward Amankaye. (Bild: Teleschau/VOX)
Jetzt verlobt: Michaela Vollmer und Edward Amankaye. (Bild: Teleschau/VOX)

Mittelalte, weiße Europäerin wird auf Social Media von jungem Afrikaner angeschrieben, verliebt sich, träumt vom Heiraten - Michaela Vollmer, 48, aus Gütersloh, erfüllte bei "Goodbye Deutschland" (VOX) ganz das Klischee einer Frau, die das sogenannte AMIGA-Syndrom befallen hatte. Die fünf Buchstaben stehen für "Aber meine(r) ist ganz anders". Sollte es dem 20 Jahre jüngeren Edward Amankaye tatsächlich nur um Liebe gehen und nicht wie vielen in seiner Situation, Amankaye findet in seinem Land keinen Job, um Geld?

Und stellte er sich unter Liebe dasselbe vor wie Michaela? "Ich wollte immer eine weiße Frau und ich hab' zu Gott gebetet ...", ließ er die Fernsehzuschauer wissen. Bei Michaelas Ankunft in Ghanas Hauptstadt Accra gab es immerhin erst mal eine schöne Überraschung: Sein Haus hatte er für Michaela liebevoll eingerichtet.

Doch wovon hatte Edward als Arbeitsloser alles bezahlt? Und wo waren 50 der 240 Euro hin, die Michaela aus Deutschland mitgebracht hatte? "Vielleicht hab' ich's ja doch ausgegeben, ich weiß es nicht ...", überlegte sie. Drei Tage nach ihrer Ankunft kam der Heiratsantrag am Strand - und Michaela sagte Ja.

Die Hamburgerin Irina Wehmann (54), die 2005 ebenfalls der Liebe wegen nach Ghana gekommen war und die Michaela im Netz kennengelernt hatte, versuchte, ihr ein paar Illusionen zu nehmen. Sie riet der Neu-Emigrantin, immer auf ihre Kreditkarte zu achten und sich mal unauffällig nach dem Mietvertrag für das Haus zu erkundigen, um zu überprüfen, ob darin wirklich Edwards Name steht: "Mir kommt das sooo spanisch vor!"

"Das Sommerhaus der Stars": Dieses Paar muss überraschend gehen

Romantischer Antrag am Strand - nur der Hintergrund hätte vielleicht hübscher sein können. (Bild: Teleschau/VOX)
Romantischer Antrag am Strand - nur der Hintergrund hätte vielleicht hübscher sein können. (Bild: Teleschau/VOX)

Von B- auf E-Körbchen aufgerüstet: "Ein wichtiger Schritt”

Ganz andere Träume als Michaela Vollmer verfolgte zur selben Zeit die Sächsin Catrin Heyne, die vor neun Jahren mit ihrem Mann Marco (39) in die Schweiz gezogen war und sich dort zur gut verdienenden Geschäftsführerin von elf Sonnenstudios hochgearbeitet hatte. Doch sie wollte mehr: berühmt werden - als Model, Werbeikone, Marke, vielleicht mit einer eigenen Doku-Soap. Warum? "Ich hab' einfach Bock drauf!"

Während Michaela sich in Ghana mit fast schon kindlichem Urvertrauen ins Abenteuer stürzte, setzte die Exil-Sächsin auf Fleiß und Kreativität, engagierte eine Fotografin für einen Erotik-Kalender, fütterte regelmäßig ihren Instagram-Kanal mit immerhin rund 20.000 Followern und erarbeitete mit dem Schönheitschirurgen Dr. Andreas Dorow (47) ein Konzept: sie selbst als "Aushängeschild" seiner Klinik, YouTube-Videos inklusive. Denn von Dr. Dorow hatte sie sich einige Monate zuvor ihre B-Körbchen-Brüste auf E-Körbchen-Maße vergrößern lassen und war damit sehr zufrieden: "Ein wichtiger Schritt, um berühmt zu werden!"

Ihre Eltern waren von der OP weniger begeistert und selbst der Arzt selbst gab zu: "Notwendig war die OP sicher nicht. Catrin hatte vorher schon echt richtig schöne Brüste." Aber eben auch den Wunsch nach mehr, in vielerlei Hinsicht. Ob der sich erfüllen würde? Zum Ende der Sendung war klar: Das mit dem Aushängeschild war nix: Catrin polarisierte zu stark. Sie nahm's gelassen, wollte aber auch nach zwölf Jahren als Teilzeit-Model ihren Traum vom Berühmtsein nicht aufgeben: "Wenn das Leben dich zu Boden zwingt, dann tanz halt Limbo!"

"Goodbye Deutschland": Das wurde aus der Blitz-Ehe der DomRep-Auswanderin

Jetzt Aushängeschild einer Klinik für Schönheitsoperationen: Auswanderin Catrin Heyne (Bild: Teleschau/VOX)
Jetzt Aushängeschild einer Klinik für Schönheitsoperationen: Auswanderin Catrin Heyne (Bild: Teleschau/VOX)

Spott und Häme in den Kommentarspalten

Auch Michaela Vollmers Liebesgeschichte war ein Auf und Ab: Nach ein paar Monaten, in denen sie zwischenzeitlich zurück nach Deutschland kam, hatte Edward sich "irgendwie total geändert", er ignoriere, beleidige oder beschimpfe sie oft. Das Problem: Mittlerweile hatte er weder Job noch Wohnung, erwartete aber, dass sie für Mietkosten aufkam, die in Ghana nicht monats-, sondern jahresweise gezahlt werden - unmöglich für die Frührentnerin.

Er wiederum fühlte sich von ihren vielen Fragen gestresst und eingeengt. Selbst wenn er arbeite, werde er manchmal nicht bezahlt, klagte er. Doch irgendwoher hatte er am Ende plötzlich doch Geld aufgetrieben, das er zur Miete beisteuern konnte - und nach Ende der Dreharbeiten erreichten die VOX-Redaktion Hochzeitsbilder der beiden.

In den Kommentarspalten der "Goodbye Deutschland"-Social-Media-Kanäle wird über Frauen wie Michaela oder Catrin wüst geschimpft: "grenzenlos dumm" sei die eine, "selbstverliebt" die andere. Wer als Zuschauer an Spott und Häme weniger Freude hat, der wünschte den beiden Auswanderinnen einfach nur viel Glück.