Anwältin verrät: Diese Dinge sollten Sie nach einer Scheidung tun
Sie sind frisch geschieden? Laut Scheidungsanwältin sollten Sie jetzt unbedingt diese Dinge tun.
Welche Maßnahmen sollten bei einer Trennung als Erstes in Betracht gezogen werden?
Eine Trennung kann für alle Beteiligten traumatisch sein, unabhängig davon, ob man diejenige Person ist, die geht, oder diejenige, die verlassen wird. Wenn man verlassen wird, kann man sich oft in einer verzweifelten Situation befinden und starke Emotionen verspüren. In solchen Momenten ist es besonders wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die nicht emotional in die Situation involviert sind.
Es ist entscheidend, darüber nachzudenken, welche nächsten Schritte nun unternommen werden sollten. Es ist auch hilfreich, sich klarzumachen, ob es sich um eine vorübergehende Trennung oder eine dauerhafte Trennung handelt. Betroffene wissen dies möglicherweise nicht immer genau, aber es lohnt sich, in sich selbst hineinzuhorchen. Es ist wichtig, nach einer Trennung einen Plan B zu haben. Fragen zur finanziellen Situation, dem Umgang mit gemeinsamen Kindern und der möglichen Übertragung von Immobilien sollten diskutiert werden.
Ein klärendes Gespräch zwischen den Ehepartnern kann ebenfalls sinnvoll sein, sofern beide dazu in der Lage sind. Es kann auch ratsam sein, vorerst eine vollständige Distanz zum anderen Partner herzustellen, um wieder klar denken zu können. In einer Trennungssituation ist es am besten, Fachleute zu konsultieren, die mit dieser Thematik vertraut sind. Eine erste Anlaufstelle kann neben einem Familienrechtanwalt auch eine Beratungsstelle sein, die Betroffene psycho-emotional unterstützt.
Ganz wichtig ist es, nicht in Verzweiflung zu verfallen. Es werden auch wieder bessere Tage kommen. Betroffene sollten wichtige Unterlagen wie die Heiratsurkunde, Geburtsurkunden der Kinder und Gehaltsabrechnungen des Partners sichern, beispielsweise durch Anfertigung von Kopien. Ebenso sollten Kopien von Versicherungspolicen, Unterlagen zum gemeinsamen Haus und Kreditverträge in einem Ordner aufbewahrt werden, damit im Ernstfall alle erforderlichen Dokumente vorhanden sind.
Es kann in manchen Fällen ratsam sein, den Kindergarten oder die Schule über die Trennung zu informieren, wenn gemeinsame Kinder betroffen sind. Dies ermöglicht den Erziehern und Lehrern, auf mögliche Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindern sensibler zu reagieren. Kinder leiden oft still unter einer Trennung. Falls die Trennung endgültig ist, ist es wichtig, mit den gemeinsamen Kindern zu sprechen und ihnen kindgerecht zu erklären, warum ihre Eltern zukünftig nicht mehr zusammenleben werden.
Ja! Eine Trennung ist oft schwierig und stellt eine Herausforderung dar. Jedoch habe ich in meiner Kanzlei noch keinen Mandanten getroffen, der sich nach einer Trennung oder Scheidung nicht im Anschluss besser gefühlt hat. Dies kann als kleiner Trost dienen, oder?
Wie kann man mit den Emotionen von Liebeskummer und Verzweiflung während einer Scheidung umgehen?
Liebeskummer und Enttäuschung sind oft Teil einer Scheidung. Einige Menschen reagieren rational und emotional zurückhaltend, während die meisten in der Anfangsphase einer Trennung starke emotionale Turbulenzen erleben. Es ist unmöglich, negative Emotionen und Verzweiflung zu vermeiden, wenn man den Ex-Partner noch liebt.
Es ist wichtig, den gegenwärtigen Zustand der Verzweiflung anzunehmen und zu akzeptieren. Gefühle kommen und gehen. Es ist entscheidend, sich immer wieder daran zu erinnern, um Hoffnung zu schöpfen. Es hat sich als hilfreich erwiesen, sich abzulenken. Treffen mit Freunden, Telefonate mit Bekannten, Friseurbesuche oder schöne Erlebnisse mit den gemeinsamen Kindern können das Gehirn dazu zwingen, sich auf andere Dinge zu konzentrieren.
Menschen, die zum Grübeln neigen, wird geraten, einen "Grübelstuhl" einzuführen. Dieser Stuhl wird einmal täglich zu einer festen Uhrzeit genutzt, um eine Stunde oder auch nur 30 Minuten über die Trennung und die damit verbundenen Sorgen nachzudenken. Den Rest des Tages soll das Gehirn Pause machen. Irgendwann erreichen Verlassene einen Punkt, an dem der "Grübelstuhl" überflüssig wird, da sie ihre Zeit sinnvoller nutzen können. Zu diesem Zeitpunkt ist die Phase der Verzweiflung und des Liebeskummers in der Regel vorbei.
Es ist unmöglich, negative Gefühle im Zusammenhang mit einer Trennung oder Scheidung zu vermeiden. Diese Gefühle müssen durchlebt werden, denn dadurch können Betroffene wachsen. Es gibt immer ein Leben danach. Jeder Mensch kann immer wieder von Neuem beginnen. Ein Leben ohne Partner hat auch seine Vorteile. Keine lästigen Diskussionen vor dem Fernseher, keine Kompromisse, kein Streit darüber, wer den Hund ausführt oder die Spülmaschine ausräumt. Betroffene sollten sich erlauben, auch alleine glücklich zu sein.
Stichwort Kindswohl: Wie stellt man bei einer Scheidung sicher, dass es gewahrt wird?
Im Rahmen von Scheidungsverfahren ist das Wohl der Kinder von großer Bedeutung. Oftmals werden Kinder in den Streit zwischen den Eltern hineingezogen und als Druckmittel eingesetzt. Dies kann jedoch das Wohl der Kinder gefährden, da sie ein Recht auf den Umgang mit beiden Elternteilen haben. Daher sollten Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder auch nach der Trennung Kontakt zu beiden Elternteilen haben und gemeinsame Aktivitäten wie Urlaube ermöglicht werden.
Um das Kindeswohl zu gewährleisten, sollten Eltern sich gegenseitig nicht schlecht machen. Kinder sind oft bereits über die Probleme ihrer Eltern informiert und es ist nicht notwendig, dies ständig zu betonen. Wenn es den Eltern nicht gelingt, ihre Kinder aus den Streitigkeiten herauszuhalten, sollten sie professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, beispielsweise beim Jugendamt. Dort werden Beratungsgespräche angeboten, um den Eltern zu zeigen, wie sie sich auf einer Elternebene begegnen können.
Manipulation sollte ebenfalls vermieden werden. Sätze wie "Mama ist allein, wenn du bei Papa bist" oder "Mama ist schuld, dass wir nicht mehr zusammenleben können" können einen nachhaltigen Einfluss auf die Kinder haben und sollten daher vermieden werden. Eltern sollten sich bewusst machen, dass ihre Kinder eigenständige Wesen sind und das Recht haben, zu lieben, wen sie wollen, solange es ihnen gut tut.
Wie kann eine Erstberatung bei einem Anwalt helfen, Ängste und Unsicherheiten im Zusammenhang mit einer Scheidung zu bewältigen?
Eine Erstberatung bei einem Scheidungsanwalt kann dabei helfen, Ängste und Unsicherheiten im Zusammenhang mit einer Scheidung zu bewältigen. Wichtig ist, dass der Anwalt über juristisches Fachwissen verfügt und gleichzeitig empathisch ist. Durch ein erstes Gespräch können die Betroffenen herausfinden, ob sie sich bei dem Anwalt gut aufgehoben fühlen. Scheidungsanwälte haben täglich mit schwierigen Trennungssituationen zu tun und können daher die Belastungen der Betroffenen nachvollziehen.
Ein Scheidungsanwalt hilft dabei, die individuellen Probleme richtig einzuschätzen und kennt die geeigneten Vorgehensweisen. Zudem informiert er über Verhaltensweisen, die in einem Scheidungsverfahren hinderlich sein können. Wenn der Anwalt seine Erfahrungen teilt, können die Mandanten Hoffnung schöpfen und optimistischer in die Zukunft blicken. Das Wissen, das der Anwalt vermittelt, gibt den Betroffenen Sicherheit und beantwortet ihre Fragen. Ein Anwalt, der diese Bedürfnisse berücksichtigt, kann auch menschlich punkten.
Nach einer Erstberatung verlassen Mandanten oft mein Büro und berichten, dass sie froh sind, bei mir gewesen zu sein. Sie haben weniger Angst und viel mehr Wissen. Dieses Feedback ist ein schönes Kompliment. Das Ziel einer Erstberatung ist es letztendlich, den Mandanten Wege aufzuzeigen, um sie aus ihrer problematischen Situation herauszuführen.
Welche rechtlichen Konsequenzen können aus einem Ehebruch resultieren?
In Deutschland gilt das Zerrüttungsprinzip, bei dem das Schuldprinzip keine Rolle mehr spielt. Das bedeutet, dass es für einen Richter bei einer Scheidung keine Relevanz hat, ob einer der Ehepartner fremdgegangen ist oder nicht. Das Fremdgehen hat also keine direkten Auswirkungen auf die Scheidung selbst. Es kann jedoch in bestimmten Fällen relevant sein, wenn es um Unterhaltszahlungen geht, obwohl dies selten der Fall ist.
Strafrechtlich gesehen ist Ehebruch kein Vergehen, selbst wenn er als Betrug betrachtet werden kann. Es besteht auch keine Möglichkeit, Schmerzensgeld für den erlittenen immateriellen Schaden einzufordern, da dies im Familienrecht kaum rechtliche Grundlage hat. In den meisten Fällen hat Fremdgehen also keine rechtlichen Konsequenzen.
Experten-Tipps: Das sollten Sie nach der Scheidung tun
Nach einer Scheidung bietet sich die Gelegenheit, das neue Leben als Geschenk anzunehmen und es nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Es ist wichtig, sich neu zu positionieren. Wenn man bisher nicht gearbeitet hat, sollte man eine Tätigkeit finden, die einem Freude bereitet. Dadurch lernt man neue Menschen kennen und kann neue Kontakte knüpfen.
Es könnte auch hilfreich sein, wieder mit Sport anzufangen, da dies sowohl dem Körper als auch dem Geist gut tut. Wenn der Ex-Partner keine Haustiere mochte, kann man sich nun ein Tier zulegen und sich frei fühlen. Es ist wichtig, nicht in der Vergangenheit zu verweilen und sich zu fragen, warum es so geendet hat, wenn alles so toll war.
Der Tag der Scheidung markiert den Beginn eines "neuen Lebens" als geschiedene Person. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass jeder nur ein Leben hat und dieses nach eigenen Vorstellungen gestalten sollte, um Freude und Spaß daran zu haben.
Die Scheidung ist lediglich das Ende eines Lebensabschnitts und kein Versagen. Sie markiert den Beginn von etwas Neuem. Das Buch ist noch nicht geschrieben, die Seiten sind leer. Daher ist es ratsam, diese Seiten mit positiven Dingen zu füllen.
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