Anwohner dürfen zurück in Sperrzone um Atomruine Fukushima

Aus Nahara wurden nach der Katastrophe tausende Säcke mit kontaminierter Erde abtransportiert. Foto: Franck Robichon/Archiv

Viereinhalb Jahre nach der Atomkatastrophe in Fukushima hat die japanische Regierung am Samstag die Evakuierung einer Stadt innerhalb einer 20 Kilometer großen Bannmeile aufgehoben.

Damit könnten rund 7400 Menschen, die nach dem Gau am 11. März 2011 fliehen mussten, in die Stadt Naraha nahe der Atomruine zurückkehren. Allerdings wollen zurzeit nur wenige heimkehren, wie japanische Medien berichteten.

Zuvor hatte die Regierung bereits ein Ende der Evakuierung für zwei kleinere Gebiete in der Provinz Fukushima aufgehoben. Allerdings ist Naraha die erste Stadt, aus der alle Einwohner geflohen waren.

Bürgermeister Yukiei Matsumoto sprach am Samstag von einem Neubeginn für seine Stadt. Er wolle sich weiter für den Wiederaufbau einsetzen. So soll im Oktober eine Klinik wiedereröffnet werden. Im Februar kommenden Jahres soll zudem eine weitere neue Klinik gebaut werden.

Die Regierung hat in den vergangenen Jahren in einer beispiellosen Säuberungsaktion versucht, die Region um Fukushima zu dekontaminieren. Dieser Versuch sei jedoch «gescheitert», so die Umweltschutzorganisation Greenpeace. So sei der 30 Kilometer von Fukushima entfernte Bezirk Iitate noch immer stark radioaktiv verstrahlt, erklärte Greenpeace kürzlich auf Basis eigener Messungen. Eine Rückkehr der Bewohner se «nicht zu verantworten».

Die Evakuierungsverfügung für sieben weitere Ortschaften, aus denen ebenfalls alle Bürger vor der Strahlung fliehen mussten, bleibt vorerst bestehen.