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Archäologischer Fund in Peru: Scharrbild einer riesigen Katze

Ein neu entdecktes Scharrbild in Peru: Die riesige Katze sieht aus, als würde sie gleich losspringen wollen. Foto: AP / Jhony Islas
Ein neu entdecktes Scharrbild in Peru: Die riesige Katze sieht aus, als würde sie gleich losspringen wollen. Foto: AP / Jhony Islas

In Peru wurde die Zeichnung einer Katze an einem Hang gefunden. Sie misst knapp 40 Meter und ist vermutlich rund 2000 Jahre alt.

Im südlichen Peru haben Menschen vor Jahrhunderten sogenannte Scharrbilder hinterlassen: Das sind Darstellungen, die großflächig in die Wüste gezeichnet oder in den steinigen Untergrund gescharrt wurden. Bekannt sind vor allem die Nazca-Linien, benannt nach der nahen Stadt Nazca. Dabei handelt es sich um geometrische Figuren und Flächen, aber auch Abbildungen von Menschen und Tieren, die enorme Größen einnehmen. Manche der Linien sind kilometerlang.

Jetzt haben Archäolog*innen ein neues Scharrbild gefunden. Das berichtet unter anderem der britische Guardian. Die Zeichnung, die nicht in eine Ebene, sondern in einen Hang gescharrt wurde, ist durch die Arbeit der Forschenden mittlerweile gut sichtbar geworden. Laut ihren Einschätzungen dürfte das Katzenbild zwischen 200 und 100 vor Christus entstanden sein.

Vor allem Drohnen haben neue Entdeckungen ermöglicht

In einer Erklärung hat das peruanische Kulturministerium dazu geschrieben: „Die Figur war kaum mehr zu sehen, weil sie in Hanglage der natürlichen Erosion ausgesetzt und deshalb im Begriff war, zu verschwinden.“ Weiter heißt es, dass die Katzen-Abbildung insgesamt 37 Meter lang und die klar definierten Linien zwischen 30 und 40 Zentimeter breit seien.

Der Guardian zitiert zu dem Fund den Archäologen Johny Isla, er verantwortet in Peru die Rekonstruktionen der Nazca-Linien: „Es ist wirklich beeindruckend, dass wir noch immer neue Figuren finden. Aber wir vermuten auch, dass es noch viel mehr gibt. In den vergangenen Jahren hat uns vor allem der Einsatz von Drohnen vorangebracht. Dadurch konnten wir Bilder von Berghängen auswerten.“ Auf diese Weise seien zwischen 80 und 100 neue solcher Figuren entdeckt worden.

Über 1000 Jahre lang haben die Kulturen Scharrbilder erstellt

Die Naszca-Linien gehören zu den Unesco Weltkulturerben. In der Beschreibung dazu heißt es, dass sie einzigartig seien in Ausmaß, ihrer schieren Größe, Vielfalt und Menge. Die Häufung und Aneinanderreihung der Zeichnungen, sowie ihre Fortführung von mindestens 1000 Jahren zeige, dass es sich dabei um eine wichtige kulturelle Aktivität gehandelt habe.

Neben der Nazca-Kultur, die zwischen 200 und 700 nach Christus aktiv war, sind vor allem die früheren Paracas- und Topará-Kulturen für die Linien verantwortlich. Ihre Werke werden auf die Zeit zwischen 500 vor Christus und 200 nach Christus datiert. Heute glauben Forschende, dass die Scharrbilder im Kontext von Fruchtbarkeitsritualen entstanden sind.

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