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Architektur: Werkbundstadt in Charlottenburg: Das Scheitern einer Idee

Wo heute noch alte Öltanks verrosten, sollen einmal 1100 neue Wohnungen entstehen

Charlottenburg. Modern, zukunftsweisend, sozial und ökologisch: Die Ansprüche an die Werkbundstadt waren stets hoch. Auf der 2,8 Hektar großen Industriebrache zwischen der Quedlinburger Straße und dem Charlottenburger Spreeufer, auf dem derzeit noch alte Öltanks verrosten, sollen 32 Häuser mit insgesamt 1100 Wohnungen entstehen. Allerdings ohne den Werkbund, der bislang als Beirat am Projekt beteiligt war. Vergangene Woche beendete die Eigentümergemeinschaft „Am Spreebord Projektentwicklung“ die Zusammenarbeit mit dem Verein. Dieser entzog dem Projekt das Namensrecht, das zukünftig unter dem Titel „Am Spreebord“ weitergeführt werden soll.

Dem Bruch war ein Streit um die Zielvereinbarung vorausgegangen, die im Wesentlichen das Verfahren regeln sollte und im Oktober 2017 zwischen Werkbund, Voreigentümer und dem Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf geschlossen wurde. „Die neuen Eigentümer sind offensichtlich nicht bereit, die Regeln der Zielvereinbarung einzuhalten“, kritisiert Uli Hellweg, seit Frühjahr Vorsitzender des Berliner Werkbunds. Der Bezirk habe nicht ausreichend auf die Einhaltung bestanden. So sei der Werkbund nicht am städtebaulichen Vertrag beteiligt worden und habe von dessen Inhalt nur mündlich Informationen erhalten. Demnach sei der Sozialwohnungsanteil von 30 Prozent der Wohnfläche auf 25 Prozent der Wohnungen reduziert worden, kritisiert Hellweg. Unklar sei, was die Eigentümer als Gegenleistung erbracht hätten.

Vorwurf: Spekulative Grundstücksgeschäfte statt Qualität

Hellweg wirft...

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