Ärger um Highschool-Foto: US-Schüler zeigen Hitlergruß

Auf einem Bild, das derzeit durch die sozialen Medien geistert, posieren Dutzende Jugendliche freudestrahlend mit dem Hitlergruß. Nicht nur die zuständige Schulbehörde im US-Bundesstaat Wisconsin ist fassungslos.

Es ist wirklich kaum zu glauben, doch dieses Foto stammt aus dem Jahr 2018. Mehr als 50 junge Männer in Anzug und Krawatte, die nahezu geschlossen den rechten Arm in die Höhe strecken. Mindestens einer der Schüler scheint außerdem das O.K.-Zeichen zu machen, das der rechtsextremen White-Power-Bewegung zugeschrieben wird.

Das Foto wurde laut US-Medien bereits im Frühjahr vor dem Schulball der Baraboo High School aufgenommen. Ein Dummejungenstreich, oder gar ein unglückliches Missverständnis? Offenbar nicht, wie einer der beteiligten Jugendlichen in einem persönlichen Statement klarstellt.

“Mein Name ist Jordan Blue, ich bin der Junge am äußersten rechten Rand des Bildes. […] Ich fühle mich unwohl wegen dem, was passiert ist. Ich konnte die Szenerie nicht mehr rechtzeitig verlassen, da das Bild binnen fünf Sekunden geknipst wurde. Der Fotograf forderte uns dazu auf, den Gruß zu machen. Ich verzichtete, da ich es mit meinen moralischen Standards nicht vereinbaren konnte.”

Der Hitlergruß ist weltweit unweigerlich mit den Gräueltaten des Dritten Reichs verbunden. (Symbolbild: AP Photo/Mikhail Metzel)
Der Hitlergruß ist weltweit unweigerlich mit den Gräueltaten des Dritten Reichs verbunden. (Symbolbild: AP Photo/Mikhail Metzel)

Beteiligten drohen Konsequenzen

Zwar ist das bloße Zeigen des Hitlergrußes in den USA – im Gegensatz zu Deutschland – grundsätzlich nicht verboten. Dennoch reagierte die zuständige Leiterin der Schulbehörde, Dr. Lori Mueller, in einer Stellungnahme an alle Eltern, die ihren Nachwuchs auf die Baraboo High School schicken, mit deutlichen Worten.

“Wir sind wegen des Bildes in Alarmbereitschaft. Die Schulaufsicht und lokale Behörden stellen Nachforschungen an und befragen die beteiligten Schüler sowie deren Familien, um die Hintergründe zu erforschen. […] Um eines klarzustellen: Hass hat im Schulbezirk Baraboo keinen Platz.”

Neben zahlreichen schockierten Menschen in den sozialen Medien, reagierte auch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau auf Twitter mit dem Zitat des Holocaust-Überlebenden Roman Kent:

“Wir müssen alle unseren Kindern Toleranz und Verständnis beibringen, zuhause und in der Schule. Denn Toleranz kann nicht vorausgesetzt werden… sie muss gelehrt werden. Und wir müssen deutlich machen, dass Hass niemals richtig ist und Liebe niemals falsch!”