Arme Armee: TV-Doku zeigt, was bei der Bundeswehr schiefläuft

Das Image der Bundeswehr hat in den letzten Jahren stark gelitten. Flugzeuge bleiben am Boden, Hubschrauber sowieso, U-Boote und Panzer sind unbrauchbar. Eine neue TV-Doku zeigt den Status Quo der Armee. Ist die Truppe im Ernstfall überhaupt einsatzbereit?

Handelt es sich um ein reines PR-Problem, oder ist das katastrophale Image der Bundeswehr die Folge eines in der Tat desaströsen Zustands? Wird in den hiesigen Medien über die Bundeswehr berichtet, reiht sich meist Hiobsbotschaft an Hiobsbotschaft. Das Bundesverteidigungsministerium hält zwar konkrete Zahlen geheim, was bekannt wurde, bleibt jedoch alarmierend: Die Einsatzbereitschaft neuer Flugzeuge, Hubschrauber und Panzer wird häufig mit unter 40 Prozent gemeldet. Konzepte zur Kehrtwende im Beschaffungsbereich liegen zwar vor, die Mängel konnten jedoch nicht umfänglich behoben werden. Beispiel gefällig? Bereits vor fünf Jahren wurden erste Exemplare des neuen Schützenpanzers "Puma" geliefert. Probleme sorgen jedoch dafür, dass Medienberichten zufolge alle Modelle erst in elf Jahren einsatzfähig sein sollen. Wo also liegt das Problem? - Die ZDFzoom-Dokumentation "Kommando kaputt - Was bei der Bundeswehr schiefläuft" (Mittwoch, 29. Januar, 22.45, ZDF) lässt Experten zum Thema Bundeswehr zu Wort kommen.

Am Geld scheint es nicht zu mangeln: Die zur Verfügung stehenden Steuermittel hat die Bundeswehr in den zurückliegenden Jahren meist nicht im kompletten Umfang ausgegeben. So fordert beispielsweise der Präsident des Bundesrechnungshofs, Kay Scheller, die Beschaffung von Großgerät besser zu managen. "Teilweise flossen bis zu 1,5 Milliarden Euro nicht ab", heißt es seitens des ZDF. Die Doku, die nach der Ausstrahlung auch in der Mediathek zur Verfügung steht, zeigt allerdings, dass dies lediglich eines der Probleme der Bundeswehr ist. Auch bei der Marine nicht gut aus, wie der Beitrag deutlich macht. Und dass nur eine überschaubare Anzahl der "Tiger"-Hubschrauber einsatzbereit ist, ist auch längst kein Geheimnis mehr. Der ZDF-Film legt nun den Finger in die Wunde und zeigt auf: Das Image kommt wohl nicht von ungefähr.