Armee zu klein - Britische Lords fordern Einbeziehung der Gesellschaft in Kriegsplanung
Ein Bericht des britischen House of Lords fordert die Vorbereitung der Zivilbevölkerung auf einen möglichen Kriegsfall und verweist auf ernsthafte Defizite in der Größe und Struktur der Armee.
Ein Ausschuss des britischen House of Lords - das Oberhaus des britischen Parlaments - warnt, dass die Zivilbevölkerung aufgrund der geringen Zahl der Streitkräfte auf einen möglichen Krieg vorbereitet sein muss, berichtet der „Telegraph“.
In einem Bericht der Lords heißt es: „Die Streitkräfte verfügen nicht über die notwendige Masse, Resilienz und Kohärenz, um einen Abschreckungseffekt aufrechtzuerhalten und auf lang andauernde und intensive Kriege effektiv zu reagieren.“ Laut „Telegraph“ stellen sie infrage, ob die britische Armee auf die zunehmende Bedrohung durch Russland vorbereitet ist.
Truppenstärke auf 72.500 Soldaten reduziert
Die Truppenstärke wurde unter der vorherigen konservativen Regierung auf die kleinste Zahl seit der Napoleonischen Ära reduziert, nämlich auf 72.500 Soldaten. Der Bericht fordert, dass Großbritannien „die Denkweise einer Nation unter echter Bedrohung“ adoptieren solle. Der Premierminister Keir Starmer wird aufgefordert, einen Plan zu entwickeln, der die Bedeutung der nationalen Sicherheit betont.
Breite Einbindung gefordert
„Verteidigung ist nicht nur eine militärische Angelegenheit, sondern auch eine gesellschaftliche“, heißt es im Bericht. Die gesamte Gesellschaft müsse in die Verteidigungsplanung einbezogen werden. Außerdem betonte der Vorsitzende des Komitees, Lord de Mauley, die Bedeutung der Einbeziehung der gesamten Gesellschaft. Ein Ansatz wie in Schweden und Finnland, wo die gesamte Bevölkerung in die Verteidigungsplanung einbezogen wird, wird empfohlen.