Nicht nur teuer: Verbraucherzentrale warnt vor Flavored Water

Manch einem erscheint pures Wasser zu fad zum Trinken. Dann wird Leitungs- oder Sprudelwasser mit diversen Zusätzen mit Fruchtgeschmack angereichert. Doch wie gesund sind diese Trendprodukte wirklich? Verbraucherschützer äußern Bedenken.

Nicht zuletzt durch soziale Netzwerke erfahren Pulver, Sirupe oder Tabletten für Trinkwasser einen neuen Hype. Doch Verbraucherschützer warnen vor möglichen negativen Folgen: In Düsseldorf haben Experten der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen eine Auswahl von neun solchen Aroma-Produkten genauer betrachtet und Bedenken geäußert. Obwohl die Idee, Wasser durch Zusätze schmackhafter zu machen, verlockend erscheint, enthalten diese Produkte häufig Süßstoffe und künstliche Aromen.

Gewöhnung an süßen Geschmack

Ein wesentliches Bedenken ist, dass der Konsum dieser geschmacksverstärkten Getränke zur Gewöhnung an Süße führen kann. Hannah Zeyßig, Expertin für Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale, betont: "Mehr Wasser zu trinken ist zwar gut", sie warnt jedoch gleichzeitig davor, dass bei Flavoured Water die Möglichkeit besteht, dass man sich an zu viel Süße und künstliche Aromen gewöhnt. Dies könne dazu führen, dass man pures Wasser zunehmend als langweilig empfindet. Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen solle der Konsum dieser Produkte eingeschränkt werden.

Um die Intensität der Süße zu reduzieren, empfehlen Verbraucherschützer, die Dosis zu verringern, da die vorgegebenen Mischverhältnisse der Hersteller oft zu einem sehr süßen Ergebnis führen. Zusätzlich weist die Verbraucherzentrale darauf hin, dass Süßstoffe trotz ihrer kalorienarmen und zahnfreundlichen Eigenschaften auch negative Auswirkungen haben könne, etwa auf das Darm-Mikrobiom.

Auch wenn einige Produkte mit "natürlichen Aromen" werben, bedeutet dies nicht, dass der Geschmack direkt aus der entsprechenden Frucht gewonnen wird. Ein Aroma kann als natürlich bezeichnet werden, wenn es aus pflanzlichen, tierischen oder mikrobiellen Rohstoffen extrahiert wurde, auch wenn dies bedeutet, dass der Himbeergeschmack möglicherweise aus Zedernholz hergestellt wurde.

Darüber hinaus kritisieren die Verbraucherschützer die willkürliche Beigabe von Vitaminen zu diesen Produkten. Bei einem Zusatz wurde sogar die maximal empfohlene Tagesdosis für Vitamin B6 überschritten. Sie betonen, dass der Vitaminbedarf in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung gedeckt werden kann.

Nicht zuletzt sind diese Wasserzusätze erheblich teurer als herkömmliches Leitungswasser. Die Verbraucherzentrale hat herausgefunden, dass die Preise pro Liter zwischen 18 Cent und 2,65 Euro liegen, während ein Liter Leitungswasser lediglich etwa 0,3 Cent kostet. Ein maßvoller Konsum dieser Aromaprodukte ist daher nicht nur aus gesundheitlicher Sicht ratsam, sondern schont auch den Geldbeutel.

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