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"Eine Art Cocktailparty": So laufen die Oscars in der Corona-Pandemie ab

Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie wird bei der diesjährigen Verleihung der Oscars einiges anders sein. (Bild: Richard Harbaugh / A.M.P.A.S.)
Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie wird bei der diesjährigen Verleihung der Oscars einiges anders sein. (Bild: Richard Harbaugh / A.M.P.A.S.)

Auch der wichtigste Filmpreis der Welt ist vor dem Coronavirus nicht gefeit: Nun gibt es neue Details zum Ablauf der Oscars unter Pandemie-Bedingungen. Unter anderem wichen die Verantwortlichen von der umstrittenen Anwesenheitspflicht der Preisträger ab.

Wenn am 25. April in Los Angeles die Oscars verliehen werden, wird von den glamourösen Zeremonien der letzten Jahre wohl nicht mehr viel übrig sein. Schließlich ist auch die Traumfabrik gebeutelt von der Corona-Pandemie. Dass die Akademie kürzlich darauf bestand, dass potenzielle Preisträger ihre Auszeichnung nur erhalten, wenn sie sie persönlich entgegennehmen, sorgte daher für überraschte Reaktionen und Bedenken. Nun ruderten die Verantwortlichen zurück. "Wir können Ihnen versprechen, ab sofort transparenter zu sein", verkündete Produzent Steven Soderbergh laut "Hollywood Reporter" in einem Video-Call gegenüber den Nominierten.

Um Nominierten die mitunter komplizierte Einreise nach Los Angeles zu ersparen, werden in Paris und London spezielle "Hubs" eingerichtet. Dort können die Gäste an der Verleihung teilnehmen und ihre Goldjungen in Empfang nehmen. Derzeit werde noch nach passenden Örtlichkeiten gesucht, wie Produzentin Stacey Sher sagte.

Trotz alledem ermutigten die Produzenten die Filmschaffenden, vor Ort an der Verleihung teilzunehmen, sofern eine sichere und legale Einreise möglich sei. Laut Corona-Berater Dr. Erin Bromage sei die Möglichkeit gegeben, die Quarantäne in Los Angeles zu verkürzen, sofern die Gäste per Business oder First Class einreisen, bereits geimpft wurden oder sich ohnehin in einer Produktionsblase befinden. Außerdem sei eine "hochmoderne Testanlage" extra für die Oscar-Verleihung gebaut worden, betonte Bromage.

Steven Soderbergh, einer der Produzenten der diesjährigen Verleihung, kündigte eine "Art Cocktailparty" an. (Bild: Roy Rochlin/Getty Images for Tribeca TV Festival)
Steven Soderbergh, einer der Produzenten der diesjährigen Verleihung, kündigte eine "Art Cocktailparty" an. (Bild: Roy Rochlin/Getty Images for Tribeca TV Festival)

"Mank" geht als Favorit ins Rennen

Um den Filmschaffenden aus aller Welt den Aufenthalt möglichst schmackhaft zu machen, versicherte Soderbergh, die Mehrkosten der Quarantäne würden für die Gäste von "Partnern der Show, mit denen wir Beziehungen haben - Fluggesellschaften und Hotels - übernommen".

Auch beim Ablauf der Verleihung selbst werde es einige Anpassungen geben, um der besonderen Situation gerecht zu werden, beschrieb Soderbergh: "Wir haben es in eine Art Cocktailparty verwandelt." Um zu verhindern, dass sich zu viele Gäste gleichzeitig auf einem Fleck befinden, werden "die Nominierten im Laufe des Abends rotiert", so der Regisseur. Dazu stünden weitere Räumlichkeiten bereit, in denen auch die Pre- und Post-Show stattfinden. Ein traditioneller roter Teppich sei hingegen nicht geplant.

Trotz der ungewöhnlichen Umstände kündigte Soderbergh eine "visuell beeindruckende Show" an - samt einer Eröffnung, die "Ihre Knie zum Beben bringen wird". In eine ähnliche Kerbe schlug auch sein Produzenten-Kollege Jesse Collins: "Das ist das größte Live-Event der Welt. Und man erwartet kreative Spitzenleistungen ... und einer der wichtigsten Teile davon ist der gemeinschaftliche Teil."

Die 93. Oscar-Verleihung wird am Sonntag, den 25. April, in der Union Station in Los Angeles stattfinden. Der Film "Mank" geht als Favorit ins Rennen. Das Netflix-Drama von David Fincher, das von der Entstehung des Filmklassikers "Citizen Kane" erzählt, wurde insgesamt zehnmal nominiert.

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