Asteroiden-Probe soll zeitnah untersucht werden
Die Sonde hatte die Kapsel in einer Höhe von rund 102 000 Kilometern über der Erde abgeworfen. Geschützt von einem Hitzeschild und gebremst von Fallschirmen landete die Kapsel mit rund 250 Gramm Gestein und Staub am Sonntag in der Wüste des US-Bundesstaats Utah, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten.
Dabei blieb sie nach Angaben der Nasa wie erhofft unbeschadet. Per Hubschrauber wurde sie in ein erstes steriles Labor in der Nähe der Landestelle gebracht und einer "Stickstoff-Säuberung" unterzogen. So sollten Verunreinigungen verhindert werden. Sie war seit rund drei Jahren in Richtung Erde unterwegs.
Vestehen wie Sonnensystem und Leben entstanden ist
Dante Lauretta, Wissenschaftlicher Leiter der „Osiris-Rex“-Mission sagte nach der Landung: "Das wichtigste Ziel für mich und eines der Hauptziele dieses Programms ist der Versuch zu verstehen, dass kohlenstoffreiche Asteroiden wie "Bennu" die Verbindungen liefern, die möglicherweise zur Entstehung des Lebens auf unserem Planeten geführt haben. Der Ursprung der Erde ist eine bewohnbare Welt. Und deshalb wollen wir nicht, dass biologische Organismen damit interagieren. Deshalb planen wir, es von jeglichem Kontakt mit Bakterien oder irgenetwas anderem, das unsere wissenschaftlichen Untersuchungen gefährden könnte, fernzuhalten."
Die NASA-Wissenschaftler erhoffen sich von der rund eine Milliarde Dollar teuren "Osiris-Rex"-Mission Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor mehr als 4,5 Milliarden Jahren, denn solche Asteroiden sind Überbleibsel davon.
Die etwa sechs Meter lange und 2100 Kilogramm schwere "Osiris-Rex"-Sonde war im September 2016 vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet und rund zwei Jahre später bei Bennu angekommen.
Rund 200 Wissenschaftler, 60 Untersuchungsmethoden
Der tiefschwarze Asteroid, benannt nach einer antiken ägyptischen Gottheit, hat einen Durchmesser von rund 550 Metern und könnte der Erde in gut 150 Jahren recht nahe kommen. Auch wenn das Einschlagrisiko sehr gering ist, zählt die Nasa Bennu zu den gefährlichsten derzeit bekannten Asteroiden - und will ihn deshalb ganz genau erforschen.
Ab Dienstag sollen sich rund 200 Wissenschaftler mit 60 verschiedenen Untersuchungsmethoden an dem Material zu schaffen machen. Für den 11. Oktober hat die Nasa eine Pressekonferenz angekündigt, wo erste Ergebnisse der Untersuchungen mitgeteilt werden sollen.