Asyl in Berlin: Für Flüchtlinge aus dem Rathaus Wilmersdorf fehlt Unterkunft

Sogenannte Tempohomes in Wilmersdorf (Archivbild)

Berlin. Das Rathaus Wilmersdorf war einmal eine Vorzeigeeinrichtung. Bundespolitikern oder US-Schauspielern wurde das Haus am Fehrbelliner Platz gern vorgeführt, wenn es 2015 darum ging, zu zeigen, wie gut Berlin für Flüchtlinge sorgt. Auch, wenn die Situation am Landesamt für Soziales und Gesundheit (Lageso) in Moabit dem zu widersprechen schien. Jetzt aber, in der Schlussphase, scheint der Umgang mit den letzten Bewohnern kein Beispiel mehr zu sein, das der Stadt zu Ruhm und Ehre gereicht.

Rund 500 Menschen, darunter etwa 200 Kinder, leben noch im früheren Rathaus. Hauptsächlich Familien, die Kinder gehen im Bezirk zur Schule. Ende des Monats soll die Notunterkunft geschlossen werden. Die verbliebenen Flüchtlinge müssen ausziehen, die meisten in neue Unterkünfte außerhalb des Bezirks. Ein kleiner Teil der Familien sollte in ein Containerdorf mit 160 Plätzen an der Fritz-Wildung-Straße in Schmargendorf ziehen. Doch das sogenannte Tempohome, das eigentlich schon im Sommer fertig sein sollte, ist noch immer eine Baustelle.

Keine Türrahmen, keine Heizungen, kein Strom

Holger Michel, Sprecher der ehrenamtlichen Helfer in der Notunterkunft, schildert einen Besuch in der Siedlung vor einigen Tagen: "In nur fünf der etwa 100 Container gibt es Türrahmen und Heizungen, in keinem gibt es Strom, weder Eingangsstufen noch Vordächer existieren, Jalousien fehlen, die Verkleidungen unterhalb der Container fehlen fast überall." Zudem, so Michel, sei das Gelände selbst eine offene Erd-Sand-Fläche. "Die...

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