Athen: Teils gewaltsame Proteste gegen Reformen

Gegen die neuen Gesetze hat es in Griechenland den ganzen Montag über Proteste gegeben. In Athen demonstrierten vor dem Parlamentsgebäude mehr als 10.000 Menschen gegen den Reformkurs. Am Rande kam es zu Ausschreitungen. Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte mit Gegenständen. Brandsätze und Steine gegen die Polizei Euronews-Reporter Apostolos Staikos berichtet: "Die Demonstrationen vor dem Parlament sind friedlich verlaufen. Doch auf dem Syntagma-Platz flogen wieder einmal Brandsätze und Steine. Die Polizei setzte Tränengas ein. Der Platz wurde zu einem Schlachtfeld." Griechenland ist seit 2010 auf internationaler Geldgeber angewiesen. Das dritte, mehrere Milliarden schwere Hilfspaket läuft im August aus. Die Regierung geht davon aus, sich danach selbst am Markt finanzieren zu können. Sorge vor weiterer Abwanderung "Wenn die Regierung die Sparpolitik als einzigen Weg sieht, gibt es für uns nur den Weg des Widerstands und des Protests", erklärt ein Student, der sich an den Protesten beteiligt. "Und dass wir für eine bessere Zukunft arbeiten. Das ist die größte Herausforderung für meine Generation. Die Situation ist unerträglich. Etwa eine halbe Million junger ausgebildeter Griechen hat das Land verlassen, um woanders Arbeit zu finden." Die besonders umstrittene Änderung des Streikrechts sieht vor, dass eine Arbeitsniederlegung nur noch dann zulässig ist, wenn mehr als 50 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder zugestimmt haben. Bislang reichten in der Regel 20 Prozent.