Atomschlag Nordkoreas: Hawaii gibt Überlebenstipps

Hawaii rüstet sich für einen möglichen Atomschlag Nordkoreas. (Bild: AP Photo)
Hawaii rüstet sich für einen möglichen Atomschlag Nordkoreas. (Bild: AP Photo)

Hawaii nimmt die Atomdrohungen Nordkoreas ernst. Der US-Bundesstaat hat jetzt Verhaltenstipps für die Bevölkerung im Falle eines Nuklearschlags veröffentlicht. Schutz suchen, nicht ins Licht gucken, auf dem Laufenden bleiben: Die Hawaiianer sollen auf alles vorbereitet sein.

Die Drohgebärden der Atommacht Nordkorea reißen nicht ab. Hawaii reagiert jetzt. Schließlich würde eine auf Geheiß von Diktator Kim Jong-un abgefeuerte Rakete die Inselgruppe in nur rund 20 Minuten erreichen. Die Katastrophenschutzbehörde des US-Bundesstaats hat deshalb eine Aufklärungskampagne gestartet, um die Bevölkerung auf einen möglichen Atomschlag vorzubereiten. Man wolle niemanden unnötig aufschrecken, teilte die Behörde mit. „Aber wir haben eine Verantwortung, gegen alle Gefahren gewappnet zu sein.“

Kim Jong-un scheint unberechenbar. (Bild: AP Photo)
Kim Jong-un scheint unberechenbar. (Bild: AP Photo)

Laut eines Berichts der Lokalzeitung „Honolulu Star Advertiser“ könnte die Bevölkerung im Ernstfall gerade einmal 12 bis 15 Minuten vor dem Einschlag einer Atombombe gewarnt werden. Aufgrund dieses kurzen Zeitfensters wären die Bewohner zunächst auf sich gestellt. Die Katastrophenschutzbehörde veröffentlichte deshalb einen aktualisierten Merkzettel für den Fall einer nuklearen Explosion:

1. Schutz suchen:
Wer sich im Freien aufhält, soll umgehend Schutz in einem Gebäude suchen, am besten in einem stabilen Bauwerk aus Beton. Autofahrer sollen am Straßenrand halten, sich in einem Gebäude in Sicherheit bringen oder flach auf den Boden legen. „Schauen sie NICHT in den Lichtblitz“, heißt es in den Anweisungen.

2. Drinnen bleiben:
Die schützende Unterkunft sollte frühestens nach 14 Tagen verlassen werden, um radioaktivem Niederschlag zu entgehen. Die Versorgung mit Strom und Wasser ist womöglich stark eingeschränkt oder völlig unterbrochen. Von offizieller Stelle wird eventuell grünes Licht gegeben, den Unterschlupf für kurze Zeit zu verlassen, um sich mit Essen, Wasser und Medikamenten zu versorgen.

3. Informiert bleiben:
Den Einwohnern wird empfohlen, sich per Radio über offizielle Informationen auf dem Laufenden zu halten. Mobilfunknetz, Fernsehen, Internet und auch das Radio können durch einen Atomschlag gestört oder ganz unterbrochen sein. Die Behörde empfiehlt kleine Walkie-Talkies, um im Ernstfall mit naheliegenden Notunterkünften in Kontakt zu treten.

Dieser Merkzettel soll die Hawaiianer vorbereiten. (Bild: Screenshot/Hawaii State Department of Defense)
Dieser Merkzettel soll die Hawaiianer vorbereiten. (Bild: Screenshot/Hawaii State Department of Defense)

Behördenleiter Vern Miyagi sagte, die genauen Pläne Nordkoreas seien zwar noch unklar. Es gebe aber „deutliche Beweise“, dass das Land an der Entwicklung von Raketen arbeite, die eines Tages Hawaii erreichen könnten. „Deshalb können wir nicht mit unserer Informationskampagne für die Bevölkerung warten.“ Geplant sind auch Evakuierungsübungen an Schulen. Ähnliche Prozeduren gibt es bereits für den Fall eines Amoklaufs.