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Attentäter von Ansbach war beim Bombenbau offenbar ungestört

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Der Attentäter von Ansbach war beim Bau der Bombe, die er am Sonntag vor einem Musikfestival zündete, in seiner Flüchtlingsunterkunft allem Anschein nach komplett ungestört. Und das, obwohl ein psychologisches Gutachten den Syrer als suizidgefährdet einstufte.

Keiner störte ihn, keiner kontrollierte ihn – der Attentäter von Ansbach bastelte in seiner Unterkunft, dem Hotel “Christl”, offenbar in aller Ruhe an seiner Bombe. Laut “Bild” gab es in der Flüchtlingsunterkunft keinen Sicherheitsdienst. Warum? Die Flüchtlinge sollten sich selbst überlassen bleiben, das sollte die Integration unterstützen, sagte Andreas Schmidt, Chef der Security-Firma “Pro-Tect Weidenbach”, dem Boulevardblatt. Sein Unternehmen hat nach den Ereignissen die Sicherheitsvorkehrungen im Hotel übernommen.

Dem Propagandablatt “An Naba” der Terrormiliz ISIS zufolge, soll der Attentäter drei Monate lang an der Bombe gebaut haben, so “Bild”. Trotz eines Polizeieinsatzes in der Flüchtlingsunterkunft sollen die Beamten die Bombe nicht entdeckt haben, heißt es weiter. Ob die Behauptungen um eine Verbindung des Täters zum ISIS tatsächlich stimmen, wird aktuell noch ermittelt. Tatsache ist jedoch: Bei der Durchsuchung seines Zimmers fand die Polizei einen Benzinkanister mit Diesel, Salzsäure, Alkoholreiniger, Lötkolben, Drähte, Batterien und Kieselsteine. Auf einem Laptop wurden zudem Bilder mit ISIS-Bezug gefunden.

Attentäter reiste quer durch Europa

Darüber hinaus gibt es Berichte, dass der Täter von Ansbach 2013 vor seiner Einreise nach Deutschland in Bulgarien zwei Interviews gegeben haben soll. Der Syrer gab damals an Mathematiklehrer zu sein, der seine Familie verloren habe. Einer Reporterin, mit der er damals sprach, sagte er, dass er Gewalt ablehne und Menschen nicht nach ihrem Glauben und ihrer Religion einteile, so die “Zeit”.

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Im Juli 2013 reiste der Mann illegal über die Türkei in Bulgarien ein. Mitte 2014 verließ er das Land wieder und gelangte nach Deutschland. Eine Abschiebung nach Bulgarien erfolgte nicht, 2015 trat der Bescheid außer Kraft und er wurde in Deutschland geduldet. Mitte Juli erhielt er dann eine Abschiebeandrohung und sprengte sich wenige Tage danach in die Luft. Der Attentäter starb, 15 Menschen wurden verletzt.

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