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Attentäters von Lyon machte Selfie mit Kopf seines Chefs

Mitarbeiter der Spurensicherung arbeiten an dem Zaun vor dem Werk für Industriegase in Saint-Quentin-Fallavier, auf den der Attentäter den abgetrennten Kopf spießte. Foto: Marius Becker

Der Attentäter von Lyon hat nach Angaben der französische Nachrichtenagentur AFP ein Selfie mit dem abgetrennten Kopf seines Chefs gemacht. Dieses habe er über den Kurznachrichtendienst WhatsApp an eine Handy-Nummer in Kanada geschickt.

Die kanadischen Behörden bemühten sich, den Empfänger zu ermitteln, berichtete die Agentur in der Nacht zum Sonntag unter Berufung auf das kanadische Ministerium für innere Sicherheit. Es könnte eine Relais-Nummer sein, die lediglich zur Weiterleitung dient. Das Foto haben die Ermittler auf dem Handy des 35-Jährigen Yassin S. gefunden.

Der Mann soll bei dem Anschlag auf die Firma Air Products in Saint-Quentin-Fallavier am Freitag seinen 53 Jahre alten Chef enthauptet haben. Noch ist nicht klar, ob der Kopf des Opfers vor oder nach seinem Tod abgetrennt wurde. Bei einer ersten Autopsie seien Würgemale am Hals festgestellt worden, hieß es.

Ein Feuerwehrmann hatte Yassin S. am Freitag in einem Werk für Industriegase in Saint-Quentin-Fallavier überwältigt. Der Mann war den französischen Behörden wegen Kontakten zur radikalislamistischen Szene schon 2006 aufgefallen, stand jedoch nicht mehr unter Beobachtung. Der Vater von drei Kindern befindet sich mit seiner Ehefrau und einer Schwester in Polizeigewahrsam. Er soll heute zur weiteren Befragung zur Antiterror-Polizeizentrale bei Paris gebracht werden.