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Doch keine Immunität? Verwirrung um Becker

Gegen Boris Becker ist in London ein Insolvenzverfahren anhängig

Boris Becker könnte mit seinem Plan scheitern, sich durch internationale Immunität einem Insolvenzverfahren zu entziehen.

Der Außenminister der Zentralafrikanischen Republik dementierte, dass das deutsche Tennis-Idol eine offizielle diplomatische Position habe.

"Boris Becker ist kein offizieller Diplomat der Zentralafrikanischen Republik", sagte Charles Armel Doubane der Tageszeitung Die Welt.

Um diesen Status zu bekommen sei neben der Ernennung durch den Präsidenten auch seine Unterschrift als Außenminister nötig, so Doubane: "Ich habe entsprechende Dokumente nie unterzeichnet. Der Präsident hat mich nie darum gebeten, die entsprechenden Schritte im Falle von Boris Becker einzuleiten."

Der Chefdiplomat sorgt sich offenbar um das Image des vom Bürgerkrieg gebeutelten Landes in Zentralafrika: "Wir wollen nicht, dass Boris Beckers inoffizielle Position für unser Land mit seinen finanziellen Problemen assoziiert wird."

Sein Staat werde daher den dreimaligen Wimbledon-Sieger vor Gericht nicht schützen können.

Genau dies aber hatte sich der 50-Jährige erhofft. "Ich habe jetzt diplomatische Immunität geltend gemacht, denn dazu bin ich in der Tat verpflichtet, um diese Farce zu einem Ende zu bringen, damit ich anfangen kann, mein Leben wieder aufzubauen", sagte Becker am Freitag der Nachrichtenagentur PA.

Beckers deutscher Anwalt Oliver Moser betonte, sein Mandant habe das diplomatische Amt mitnichten nur deshalb übernommen, "um auf diese Weise das Insolvenzthema zu lösen". Sein Mandant sei von der Aufgabe als Sportbotschafter des Landes "nach wie vor inhaltlich überzeugt", sagte Moser.