Auch Twitter hat jetzt ein Story-Format
Es heißt “Fleets” und die Inhalte löschen sich automatisch nach 24 Stunden. Womit einst Snapchat begonnen hat, haben zwischenzeitlich die meisten sozialen Netzwerke adaptiert. Jetzt eben auch Twitter.
“Die eine Sache, die du twittern wolltest, dann aber doch nicht, obwohl du kurz davor standest, aber dann halt eben naja.” So ungefähr übersetzt sich der Satz, mit dem der Kurznachrichtendienst Twitter sein neues Story-Format beschreibt. Es heißt: “Fleets“.
That thing you didn’t Tweet but wanted to but didn’t but got so close but then were like nah.
We have a place for that now—Fleets!
Rolling out to everyone starting today. pic.twitter.com/auQAHXZMfH— Twitter (@Twitter) November 17, 2020
Eine Ausspielfläche für Content also, der es sonst nicht ganz geschafft hätte, mit der Welt geteilt zu werden. Weil er eben nicht gut oder spannend oder witzig genug gewesen wäre. Da legt Twitter die Latte ganz schön tief.
Nichts Neues zu sehen
Die, nicht ganz so frische, Idee: Fleets werden nicht in das Gedächtnis der eigenen Timeline gebrannt. Sie löschen sich automatisch wieder nach 24 Stunden. Wie beispielsweise bei Instagram, WhatsApp, Facebook oder Snapchat auch.
Instagram: Insta Stories
Whatsapp: Whatsapp Stories
Facebook: Facebook Stories
Youtube: Youtube Stories
Twitter: Fleets
Snapchat: .... pic.twitter.com/9FrETAuSgL— Fiersa Besari (@FiersaBesari) November 17, 2020
Am Dienstag wurde das neue Feature flächendeckend ausgerollt und es funktioniert wie folgt: In Fleets können Nutzer*innen aber sofort Texte schreiben und andere oder eigene Tweets teilen, ein Video oder Foto aufnehmen und direkt veröffentlichen. Dazu gibt es Statistiken, wer den Fleet schon gesehen und wie jede und jeder darauf reagiert hat.
Gegen den Druck der Permanenz
Das neue Feature wurde, so haben es der Design-Verantwortliche Joshua Harris und die Entwicklerin Sam Haveson in einem Blog-Beitrag geschrieben, zuvor in Brasilien, Italien, Indien und Südkorea getestet.
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Dabei sei herausgekommen, dass sich durch Fleets mehr Menschen “wohler gefühlt haben, an einer Konversation auf Twitter teilzunehmen” und dabei eher “persönliche oder alltägliche Gedanken, Meinungen und Gefühle” mit anderen geteilt hätten. Viele Nutzer*innen würden gewöhnliches Twittern als zu öffentlich und permanent empfinden und zu viel Druck verspüren durch den Kampf um Likes und Retweets.
Reaktionen fallen geteilt aus
Die ersten Reaktionen reichen dabei von Unverständnis ob des gewählten Namens – dabei handelt es sich wohl um einen bekannten Einlauf, der “Erleichterung in Minuten” garantiert…
Fleet, Twitter's new disappearing-tweet feature, is also the brand name of a saline enema. pic.twitter.com/BMiYKgGHf3
— Ian Bogost (@ibogost) November 17, 2020
…bis hin zu der Frage, wieso der Kurznachrichtendienst ein neues Feature einführt, statt endlich bestehende weiterzuentwickeln. So fehlt vielen Nutzer*innen seit langem eine Editier-Funktion.
twitter: we changed the replies layout
users: edit button pls
twitter: we changed the retweet function
users: edit button pls
twitter: we're adding fleets! its like snapchat where it's deleted after a while
users: edit button pls
twitter: we're very good listeners
users: edit but— Squimpus (@squimpus) November 17, 2020
Dennoch, so lässt es ein offizieller Tweet vermuten, scheint Fleets bislang gut angenommen zu werden.
some of you hating...
but we see you Fleeting 🧐— Twitter (@Twitter) November 17, 2020
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