Diese Tennis-Beauty singt - und sorgt für Ärger

Überall auf der Welt standen Tennisprofis beim Ausbruch der Coronakrise im März plötzlich vor der Frage: Wie geht es weiter? Reisen zu Turnieren hatten sich erübrigt, auch regelmäßiges Tennis-Training war durch die Sperrung der Plätze nicht möglich. Da Flugreisen zudem verboten waren, hatte das große Talent Dayana Yastremska plötzlich viel Zeit.

Zuvor hatte sich die 20-Jährige sich in den vergangenen Monaten bis auf Platz 25 der Weltrangliste hochgearbeitet, unter anderem erreichte sie 2019 das Achtelfinale in Wimbledon.

Trainiert wird sie vom deutschen Trainer Sascha Bajin, der bereits die ehemalige Weltranglisten-Erste Naomi Osaka erfolgreich coachte und auch einmal als Trainer von Angelique Kerber gehandelt wurde.

Doch zwei Monate nach dem Finaleinzug von Yastremska im australischen Adelaide legte Corona ihren Sport gänzlich lahm.

In ihrer freien Zeit in Heimat-Quarantäne arbeitete die Ukrainerin deshalb an ihrer zweiten Leidenschaft, dem Singen. Nachdem im Mai der Premieren-Titel "Thousands of me" herauskam, folgte vor einigen Tagen der Song "Favorite track".

Tennis steht an erster Stelle

"Um ehrlich zu sein: Nachdem ich meine erste Single veröffentlicht hatte, hätte ich nicht gedacht, noch einen Song aufzunehmen. Aber nach einiger Zeit habe ich wieder Feuer gefangen und mich entschieden, einen neuen Track zu machen", sagte Yastremska der Zeitung Heute.

Die Ukrainerin versprach, passend zum Song in Zukunft auch noch ein Video zur Single zu liefern. Dass sie den Tennis-Court aber dauerhaft für das Aufnahmestudio eintauscht, kommt für sie nicht infrage.

"Ich mag es einfach zu singen. Ich mag diese Atmosphäre. Aber es ist viel einfacher für mich auf dem Tennis-Court als im Studio vor einem Mikrofon zu stehen und zu singen. Das ist so stressig für mich", sagte Yastremska.

Kyrgios: Geringe Chance auf French-Open-Teilnahme

Vorerst gehört ihr ganzer Fokus wieder ihrem Sport, beim WTA-Turnier im italienischen Palermo gab sie am Montag ihr Comeback und feierte einen souveränen Zwei-Satz-Sieg. Am Donnerstag will sie über die Französin Oceane Dodin das Viertelfinale erreichen. (WTA-Turnier in Palermo mit Siegemund und Yastremska ab Donnerstag 16 Uhr LIVE im TV auf SPORT1+)

Yastremska verteidigt Djokovic

Yastremska nimmt selten ein Blatt vor dem Mund und eckt damit gerne einmal an. Wäre es nach Yastremska gegangen, hätte sie zum Beispiel viel früher wieder mit Turnieren angefangen - sogar bei der heftig kritisierten Adria-Tour von Novak Djokovic.

"Wenn ich die Gelegenheit gehabt hätte, ein solches Turnier auszurichten, hätte ich keine Sekunde gezögert", schrieb das Talent bei Instagram und sah sich dafür herber Kritik ausgesetzt.

Das von Djokovic ausgerichtete Skandal-Turnier in Belgrad (Serbien) und Zadar (Kroatien) musste im Juni abgebrochen werden, weil sich zahlreiche Profis und Zuschauer mit dem Coronavirus angesteckt hatten - vorausgegangen war ein allzu lascher Umgang mit Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln.

Container statt Tennis: Ex-Spielerin geht zu “Big Brother”

"Die Organisatoren und Spieler der Veranstaltung sahen sich einem enormen Druck ausgesetzt. Irgendwie gerät es sogar aus dem Blick, dass dieser Wettbewerb in Übereinstimmung mit den Normen und Vorschriften des Landes durchgeführt wurde", schrieb Yastremska und verwies auf die damals geltenden Hygienestandards in einigen Balkan-Staaten.

"Es ist ekelhaft und widerlich zu sehen, was Novak durchmacht. Die ganze Schuld wurde der Person in die Schuhe geschoben, die den Menschen einfach nur Freude und positive Emotionen bringen wollte."

Blackfacing sorgt für herbe Kritik

Ihre arg einseitige Erklärung brachte der Ukrainerin Ärger ein - nicht das letzte Mal, dass Yastremska in ein Fettnäpfchen trat.

Nur zwei Wochen später postete sie im Zuge der Black-Lives-Matter-Diskussionen vier Fotos von sich, auf denen sie ihren Körper zur Hälfte in weiß und zur Hälfte in schwarz zeigte. Darunter schrieb sie schlicht: "Equality" - Gleichberechtigung.

Kommentar: Wenn Logos Rassismus in sich tragen

Die Reaktion ihrer Follower ließ nicht lange auf sich warten, das Blackfacing kam nicht gut an.

"Sich selbst halb-schwarz zu bemalen und von Gleichberechtigung zu sprechen deutet auf Rassismus hin. Informiere dich, bevor du so etwas Dummes tust", schrieb ein User - und spiegelte damit die allgemeine Meinung unter den Fotos wider.

Nach der deutlichen Kritik löschte Yastremska die Fotos wieder und entschuldigte sich später dafür.

Gut für die streitbare Sängerin, dass sie neben ihrer Gesangskarriere nun wieder auf dem Platz für Positiv-Schlagzeilen sorgen kann.