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Barack Obamas "Finsta"-Profil: Nur ein Scherz?

Barack Obama hat sich mit einer Videobotschaft an die jungen Wähler in den USA gewandt. Dabei hat er auch verraten, dass er einen “Finsta”-Account hat. Nun suchen Internetnutzer eifrig nach dem Profil. Gibt es das Obama-”Finsta” aber auch wirklich - oder war es nur ein Scherz?

Barack Obama bei einer Rede in Atlanta, Georgia am 2. November 2018. (Bild: Jessica McGowan/Getty Images)
Barack Obama bei einer Rede in Atlanta, Georgia am 2. November 2018. (Bild: Jessica McGowan/Getty Images)

Die Nachricht hat bei Social-Media-Fans für einigen Wirbel gesorgt: Barack Obama hat einen “Finsta”-Account. Das hat nicht irgendein fleißiger und akkurat arbeitender Investigativ-Journalist oder ein findiger Internet-Nutzer herausgefunden. Nein, das teilte der ehemalige US-Präsident höchstpersönlich mit.

“Finsta”? Wenn auch Sie zu jenen Menschen gehören, die nicht jeden Internet-Slang und -Trend mitbekommen und also auch dieses Phänomen verpasst haben, dann soll Sie der folgende Versuch in aller Kürze aufklären. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern "fake" und "Instagram" zusammen. Erstellt werden die "gefälschten" Profile meist von Instagram-Nutzern, die neben ihrem offiziellen, öffentlich zugänglichen Konto ein inoffizielles, privates Konto haben wollen. Hier können sie sich einer ausgewählten Follower-Schar mitteilen, ohne möglicherweise ihrem auf dem Hauptkonto sorgsam gepflegten Image oder gar sich selbst zu schaden.

Barack Obama am Puls der Zeit

“Finstas” erstellen gerne Nutzer, die sich etwa gegen eine Ausspähung ihrer Arbeitgeber absichern wollen, oder Promis, die auch im Internet Mensch und nicht nur Projektionsfläche sein wollen. So wie Barack Obama. Dass er ein “Finsta”-Profil hat, teilte der Präsident a.D. aber nicht auf Instagram mit, sondern auf Twitter. In einem dort am 16. September veröffentlichten Video erklärte er, was er von jungen Menschen alles gelernt habe. Zum Beispiel wisse er nun, wie man einen "sourdough starter", also einen Sauerteig-Starter zubereitet. Bei ihm sehe das Ergebnis allerdings "schrecklich aus", fügt er hinzu.

Auch habe er von jungen Leuten erfahren, was "Renegade Challenge" bedeutet. Es handelt sich dabei übrigens um eine "Herausforderung", bei der meist junge Menschen und meist in einer kleineren oder größeren Gruppe einen Tanz aufführen, bei dem die Tänzer wild mit den Hüften wackeln und noch wilder mit den Händen schwingen. Dieser Internet-Trend habe nicht nur einen "großartigen Namen", meint Obama. Er "genießt" ihn aktuell auch – und jetzt kommt’s: "auf meinem Finsta".

Die eigentliche Botschaft des Videos

Das alles verkündet Obama nicht, um sich als hip und cool zu präsentieren. Vielmehr verknüpft er die Informationen mit einer wichtigen Botschaft. Der drei Minuten lange Clip ist eine Art Motivations- und Aufklärungsvideo. Es geht darum, die jungen US-Amerikaner für die Präsidentschaftswahl Anfang November zu begeistern. Und ihnen zu erklären, wie und wann sie im Angesicht der Corona-Pandemie wählen können. Als Gegenleistung für alles, was er von der Jugend gelernt habe, sagt Obama, möchte er ihnen helfen, "einen Plan für die bevorstehende Wahl zu machen". Es stehe viel auf dem Spiel, das Leben, die Zukunft, unser Planet. Junge Menschen hätten immer für Veränderungen gesorgt, das könnten sie auch diesen Herbst tun.

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Werden die jungen Wähler in den USA mit genau so viel Eifer wählen gehen, wie sie derzeit den “Finsta”-Account ihres ehemaligen Präsidenten zu identifizieren versuchen, kann die Zukunft gerne kommen. Kaum war die Katze aus dem Sack, ging die Suche nach dem Profil los. "Die Operation ‘Obamas Finsta finden’ beginnt jetzt", schreibt ein Nutzer auf Twitter.

"Nun da ich weiß, dass Barack Obama ein Finsta hat, hab ich keine Ruhe", meint eine weitere Twitter-Userin. "Ich werde Barack Obamas Finsta finden", ist sich eine andere Frau sicher. Und ein vierter Twitterer meint: "Was ich [von dem Video] mitbekommen habe, ist, dass Präsident Obama ein Finsta hat. Ich MUSS wissen, was er enthält."

Gibt es Obamas “Finsta” wirklich?

Wer suchet, der findet, diese biblische Redensart wird sich auch diesmal bestimmt bewahrheiten – vorausgesetzt, es gibt das “Finsta”-Profil tatsächlich. Es könnte nämlich auch bloß ein Scherz gewesen sein. Ein augenzwinkernder Spruch um der eigentlichen Botschaft willen. Möglich, dass Obama der Generation Z in den USA eine Projektionsfläche bieten, mit der Jugend seines Landes eine emotionale Verbindung herstellen wollte. Mag sein, dass das nur ein Mittel der Rhetorik war. Wir werden sehen.

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