Beispielrechnung - Neues Rentenmodell: So viel Geld bringt die Aufschubprämie
Wer länger arbeitet, soll künftig eine Aufschubprämie erhalten - so ein neuer Plan der Ampel-Koalition in Berlin. Der Bonus berechnet sich dabei nach dem eigentlichen Rentenanspruch des Arbeitnehmers. Eine Beispielrechnung zeigt, wie sich die neue Prämie im Vergleich zu einer monatlich höheren Rente durch Mehrarbeit verhält.
Die Ampel-Koalition hat einen neuen Rentenplan gefasst. Laut Berichten der „Süddeutschen Zeitung“ und „Bild“ sollen Arbeitnehmer, die über das reguläre Rentenalter hinaus arbeiten, eine Einmalzahlung erhalten. Bislang erhalten Arbeitnehmer, die länger arbeiten, lediglich eine höhere Rente.
Jeder zusätzliche Monat im Job bringt aktuell 0,5 Prozent mehr Rente, ein Jahr länger arbeiten bringt also sechs Prozent mehr - und das zusätzlich zu dem gesammelten Rentenpunkt. Die Regierung plant nun eine Einmalzahlung, die sogenannte „Rentenaufschubprämie“. Ein Regierungspapier zeigt, wie hoch die Prämie ausfallen soll.
Prämie berechnet sich nach Rentenanspruch
Diese Prämie berechnet sich nach der Rentenzahlung, die eigentlich fällig gewesen wäre: Bei einer Monatsrente von 1000 Euro und einem Jahr längerer Arbeit bekäme der Arbeiter eine Prämie von rund 12.000 Euro - auf diese Bonuszahlung kommt dann noch ein Aufschlag von 8,2 Prozent. Diese Prämie können Rentner nach den Ampel-Plänen auch noch ein zweites und drittes Jahr erhalten.
Vergleich Rentenaufschubprämie gegen höhere monatliche Rente
Die „Bild“-Zeitung hat eine Beispielrechnung aufgestellt, wie sich die Rentenansprüche durch die Mehrarbeit vergrößern, da jeder Arbeitnehmer pro Monat zusätzlich geleisteter Arbeit Anspruch auf 0,5 Prozent mehr Rente hat. Das bedeutet bei einem Rentenanspruch von 1000 Euro monatlich bei einem Jahr Mehrarbeit lebenslang 1060 Euro Rente, bei zwei Jahren 1120 Euro und bei drei Jahren 1180 Euro.
Hat jemand zum Beispiel Anspruch auf 2400 Euro Rente, steigt dieser Wert nach einem Jahr auf 2544 Euro, nach zwei Jahren auf 2688 Euro und nach drei Jahren auf 2832 Euro - für den Rest des Lebens.
Vergleicht man die neue Rentenaufschubprämie mit der lebenslangen Rentenerhöhung, hängt der höhere Nutzen von der Lebenswertung ab. Beim Modell der Rentenaufschubprämie würde eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer mit einem Rentenanspruch von 2400 Euro nach drei Jahren geleisteter Mehrarbeit auf einmal die Summe von 93.483 Euro kassieren.
Beim Modell der lebenslang monatlich erhöhten Rente wären es nach drei Jahren 432 Euro pro Monat, also 5184 Euro pro Jahr. Wer dann mit 70 statt mit 67 in Rente geht und 90 Jahre alt wird, hat am Ende mehr Geld als beim klassischen Modell zur Verfügung. Nach 20 Jahren wären dies 103.680 laut Berechnung der „Bild“.
Ein unklarer Faktor bleibt allerdings noch. Ob die Prämie steuerfrei sein soll und ob sie länger als drei Jahre angesammelt werden kann, ist noch nicht entschieden. Die Regeln sollen zum 1. Januar 2027 in Kraft treten.